Mädchen fördern

Jahresbericht Projekte 2020

„In vielen Projekten stehen bei uns Frauen im Mittelpunkt. Das hat natürlich den Grund, dass gerade Mädchen die verletzlichste Gruppe in vielen Projektländern sind. Sie werden nicht nur häufig sexuell missbraucht, sondern auch von Bildung ferngehalten. Ein weiterer Grund für die Schwerpunktsetzung auf junge Frauen ist, dass sie sehr motiviert sind. Mit Bildung steigt ihr Selbstbewusstsein. Bildung schafft ihnen die Möglichkeit, ein selbst bestimmtes Leben zu führen. Bildung führt dazu, dass sie etwa als Krankenschwestern mehr Respekt in der Gesellschaft erfahren.
Das ist eine Chance auf eigenständiges Leben, und die jungen Frauen ergreifen diese Chance mit beiden Händen. Das kommt dann auch der Familie und dem ganzen Dorf zugute. Auf sie zu setzen bedeutet oft nachhaltigere und familiengebundenere Projektarbeit. Dazu kommt, dass Frauen wie etwa die Studentin Neha in Multan, Sozan, Krmina und Shams in Minia oder die Krankenschwester-Schülerinnen in Hyderabad zu überzeugten Vorbildern für heranwachsende Mädchen werden. Durch das Beispiel dieser Frauen erleben sie, dass sie das Recht auf Selbstständigkeit haben. Die Familien lernen durch diese Beispiele, dass die jungen Frauen der Familie und dem Dorf weit mehr bieten und an einer besseren Zukunft mitarbeiten können, als ihnen jahrhundertelang zugetraut wurde. Es sind kleine Samenkörner der Hoffnung. Jetzt schon erleben wir in den Projekten, dass aus diesen Samenkörnern mit Gottes Segen kleine Bäume werden, die Früchte der Hoffnung tragen.
Ihre Spenden machen das möglich. Nur Ihre Spenden. Eine andere Finanzierung hat CiN nicht. SIE schaffen Zukunft. Danke!

Ihr Generalsekretär Prof. Dr. Elmar Kuhn

Corona-Nothilfe von CiN kommt an!

Corona-Überlebenshilfe

Dank unserer Spenderinnen und Spender haben wir im Ausnahmejahr 2020 trotz schwierigster Bedingungen die Corona-Nothilfe gestartet. Mehrmals stand der Erfolg unseres Projekt-Einsatzes in Nigeria, Ägypten, Ghana, Pakistan und Sri Lanka auf der Kippe. Tausende Menschen – vor allem christliche Frauen und Kinder – drohten in den Lockdowns zu verhungern. Für Tagelöhner gab es keine Arbeit mehr. Oft waren Zwieback und Tee die einzige Nahrung für die Kinder. Doch die Spenden, die auch unserem Team Hoffnung gaben, sind nicht versiegt. So konnten wir unsere Projektpartner durch die Corona-Pandemie tragen und haben nicht aufgegeben.

Christen in Not sicherte das Überleben vor Ort, um den eigentlichen Auftrag, wie Ausbildung und Versöhnung, zu erfüllen.

Projekt-Patenschaften retten Schwesternschule

In Pakistan herrschen am Land noch immer Großgrundbesitzer in einem feudalen System. Die Minderheiten der Christen und Hindus leben meist in Lohnsklaverei. Für junge Frauen fehlt jede berufliche Perspektive. Das Schwestern-Krankenhaus in Hyderabad im Süden des Landes bildet Krankenschwestern aus, die dann zu den Tagelöhnern aufs Land gehen. Dort sind sie die einzigen medizinischen Anlaufstellen für die Menschen, die sich weder die Fahrt ins Krankenhaus in der Stadt noch die Arzt- und Medikamentenkosten leisten können. Genau hier setzt die Arbeit der Schwestern an, die wir mit Patenschaften unserer Spender unterstützen. Junge Mädchen vom Land werden in die zweijährige Ausbildung aufgenommen und bleiben für ein drittes Jahr Lehrpraxis im Spital. Sie leben das ganze Jahr im Krankenhaus. Mit dem CiN-Patenschafts-Programm können wir langfristig die Schulgeld-Kosten von monatlich 23 Euro, die für die meisten Tagelöhner-Familien nicht leistbar sind, übernehmen.


Interreligiöses Projekt – Schule für behinderte Kinder

Verwahrlost, nur mit alten Fetzen bekleidet, keine medizinische Betreuung, nicht beachtet. Das ist der Alltag geistig Behinderter in Ägypten. Pastor Magdy hat 17 dieser Kinder aus den Familien in die Schule seiner Pfarre in Minia gebracht. Hier bekommen sie Unterricht, Kleidung, Medikamente und ein Essen. Die Kinder – Christen wie Muslime – lernen, wie sie sich in der eigenen Familie behaupten können. Als Pastor Magdy sein interreligiöses Projekt 2017 startete, hatte er mit Anfeindungen zu kämpfen. Heute ist dieses von Christen in Not getragene Projekt beispielgebend in der Region. Es gibt jeden Monat Sprechtage, an denen Eltern geholfen wird, besser mit der Situation ihrer Kinder umzugehen – Christen und Muslime arbeiten zusammen!

 

Junior High School Avega

Seit Jahren finanziert Christen in Not den Neubau einer Urwald-Dorfschule in Avega/Enugu. Nach der sanitären Ausstattung wurde im Vorjahr mit dem Neubau von Klassenzimmern für die High School nach Beendigung der Grundschule begonnen. In Monsunzeiten fand aufgrund ungeschützter Holzschulen kein Unterricht statt. Mit den neuen Klassenzimmern wird regensicherer Schulbetrieb möglich. Die Dorfgemeinschaft beteiligt sich am Bau. Das Wichtigstes aber ist: Die von den Saudis finanzierte fundamental-islamische Schule in der Provinzstadt ist für Muslime nicht mehr das einzige Angebot. Mit unserer Schule in Avega wird das friedliche Zusammenleben von Christen und Muslimen für die Schüler täglich erlebbar. Fundamentalismus wird damit erfolgreich bekämpft.

Der Schul-Neubau im ghanesischen Avega

Weihnachtspackerl-Aktion 2020

Unsere Weihnachtspackerl-Aktion 2020 war erfolgreich wie noch nie. In all unseren Projekten wurde es trotz Corona Weihnachten. Schwerpunkt waren die Kinder und Schwestern im CiN-Waisenhaus in Enugu, Waisenhaus und Schule im pakistanischen Home of Hope, die Schulkinder in Ghana und die Familien der Blasphemie-Opfer in unseren Safe-Houses in Pakistan.

Auch den christlichen Tagelöhnern in der Fatima-Pfarre konnten wir viel Freude bereiten. Ihre Spenden haben es uns möglich gemacht, auch diesen Lohnsklaven in der Fatima-Pfarre Weihnachtsfreude zu schenken. Unsere Paten haben mit ihrer regelmäßigen Unterstützung für ihre Patenstudentinnen im Krankenhaus von Hyderabad eine besondere Weihnachtsfreude beschert. Nicht vergessen haben wir die behinderten Kinder in der Pfarre und Schule von Pastor Magdy in Minia/Ägypten.

(CiN)

Danke, dass Sie unsere Projekte unterstützen!