Hilfe ist keine Einbahnstraße
Jahresbericht Projekte 2023
„CiN untersteht jährlich den Prüfungen des Spendengütesiegels (SGS) und des Finanzamtes. Daher können wir guten Gewissens sagen: Ihre Spenden kommen an! 2023 haben wir 83% aller Spenden für die „statutarische Arbeit“ (so heißt die Projektarbeit beim SGS) aufgewendet – also für unsere Projekte und die Informationsarbeit über Religionsfreiheit und zur Christenverfolgung.
Nicht einmal 5% wurden für die Spendenwerbung ausgegeben. Das haben wir Ihnen, unseren Spendern, zu verdanken. Wir drucken keine Hochglanzprospekte und schicken unseren Spendern zu Weihnachten KEINE Geschenke (Kerzchen, Stifte u.ä.) mit Erlagschein. Dafür ermöglichen wir den Kindern in unseren Projekten Weihnachtsfeiern. Sie, unsere Spender, honorieren das. Denn Sie wissen: Ihre Spenden kommen dort an, wo Christen in Not sind und sich mit Ihrer Hilfe eine eigenständige, neue Zukunft aufbauen können.
Dort, wo Christen in feindlicher Umgebung überleben und der interreligiöse Kontakt überlebenswichtig ist. Und dort, wo Religionsfreiheit mit den Füßen getreten wird. Hilfe zur Selbsthilfe folgt auf die Hilfe zum Überleben.
Danke von Herzen!
2023 gab es weniger Spenden als im Vorjahr. Darin spiegeln sich die weltweite Verunsicherung, Zukunftsangst und die Inflation in Österreich wider. Mir hilft ein Blick auf die Menschen in unseren Projekten: Sie kämpfen um Ihr Leben und Überleben. Trotz Leid und Not, trotz der Ermordung von Angehörigen, Müttern und Vätern und Kindern, schauen diesen Menschen voller Hoffnung in die Zukunft: weil Sie erleben, dass CiN und unsere Spender sie nicht allein lassen. Ich wünsche auch Ihnen ein wenig mehr Zukunftshoffnung. Das können wir von verfolgten Christen lernen. Denn Hilfe ist keine Einbahnstraße.“
Ihr Generalsekretär Prof. Dr. Elmar Kuhn
Neben 13 neuen Projekten haben wir 25 Projekte weitergeführt. Es geht immer um die Einbettung in die soziale Struktur ihrer Heimat. Wo dies möglich ist, also z.B. bei allen unseren Ausbildungsprojekten, integrieren wir auch Nicht-Christen in die Projekte. Damit wird der gegenseitige Respekt gefördert und die Christen gewinnen neue Freundschaften. So sichern wir eine Zukunft für die Familien und Kinder. Die Dorfstruktur, die Nachbarn, die miteinander aufgewachsenen Kinder und die Seelsorger sollen möglichst zusammen bleiben. Diese Dorfgemeinschaft lebt neu auf und baut eine bessere Zukunft.
Ausbildungen ermöglichen den Kindern und vor allem den Frauen und Mädchen, selbstbewusst ein eigenverantwortliches Leben aufzubauen. Nur wenige Nothilfen sind kurzfristige Projekte, so etwa die Blasphemie-Anklagen, die meist nach wenigen Monaten erfolgreich beendet werden können. Über viele dieser kleinen Projekte der Nothilfe berichten wir nur sehr eingeschränkt, um die Sicherheit dieser Angeklagten nicht zu gefährden. Denn wenn so ein Fall zu viel Öffentlichkeit bekommt, ruft es die Radikalen auf den Plan und führt zu Übergriffen. Einige wenige Projekte haben wir beenden oder re-dimensionieren müssen, weil die Spenden leicht zurückgegangen sind.
Aus Reserven mussten wir diesmal rund 66.000 € entnehmen. Das ist sinnvoll, denn zu hohe Gewinn-Anhäufungen wären weder im Sinne der Spender noch für uns als gemeinnützige NGO zulässig. So konnten wir auch neue Notprojekte wie etwa im Dezember 2023 für die Armenienflüchtlinge finanzieren.
Ihre Spenden sichern langfristig die Stabilität unserer Projekte. Danke!
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Nigeria – Die „Ärzte auf Rädern“ haben sich bewährt
Am 24. Januar 2023 greifen Fulani-Dschihadisten das christliche Dorf Kuba im Bundesstaat Plateau an. Diese Muslime benutzen Terror-Attacken gegen christliche Dörfer, um das Land zu gewinnen. Bei dem Terrorüberfall wurden 10 Personen im Schlaf getötet. Der Papa und zwei Geschwister von Johanna sind leider mit dabei. Johanna und ihre Mutter Elizabeth überlebten verwundet. Unsere „Ärzte auf Rädern“ brachten sie ins Spital nach Bokkos.
Elizabeth und Johanna haben überlebt – aber keine Lebensperspektive. Alles ist zerstört. CiN ermöglicht, dass sie in unserer Schule in Bokkos für die vertriebene Christen als Hausmeisterin angestellt wird. Rund 150 Euro im Monat sichern ihren Lohn und eine kleine Wohnung. Für Elizabeth sind ihr Mann und die beiden ermordeten Kinder zu Märtyrern des Glaubens geworden. Hingeschlachtet, weil sie Christen waren. Aber Elizabeth hat nun wieder eine Zukunft.
Pakistan – In Feroza hat die Familie eine neue Heimat gefunden
16. August 2023: Einpeitscher einer fundamentalistischen Partei und lokale Islam-Führer hetzten junge Muslime auf. Rund 7.000 junge Männer stürmten daraufhin das christliche Viertel der Stadt Jaranwala. Der Mob zerstörte Häuser und schändete den Friedhof der Christen. Kashif stand mit seiner Familie auf der Straße, ohne Job, ohne Besitz, ohne Geld. Womit sollten nun die Kinder ernährt werden? Womit sollte gekocht und eingekauft werden?
Kashif verzweifelt: „Da ich nicht in der Lage bin, meine Kinder zu ernähren, ist es besser, dass alle fünf sterben, anstatt zu betteln und vor Hunger zu sterben.“ Father Riaz aus unserer Projektpfarre in Feroza, nahm die Familie zu sich und gab ihnen eine erste Unterkunft. Mit Hilfe unserer Spender erhielt Kashif eine eigene Rikscha, mit der er nun wieder selbstständig arbeiten kann. Das Titelbild des CiN-Magazins vom August 2024 zeigt die dankbare Familie Kashif. (Hier unser kostenfreies Magazin bestellen.)
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Armenien – Neue Zukunft beginnt mit einem kleinen Samenkorn der Hoffnung
Der Blitzkrieg der Streitkräfte aus Aserbaidschan (mit türkischer Unterstützung) hat 120.000 Armenier nach Jahrhunderten christlichen Lebens in Arzach (Berg Karabach) heimatlos gemacht. Vertrieben, ihre Kirchen und Häuser zerstört.
Dank unserer Solidarität und der vielen Freiwilligen, die im Erzbistum Gyumri mithelfen, wird den Flüchtlingen eine neue Heimat geschaffen. CiN unterstützt dort, wo andere Hilfen nicht hinkommen. So hat auch die Familie Hayrapetyan eine neue Heimat gefunden. Vater Hayk, seine Frau Alina und ihre fünf Kinder sind nun in einer 3-Zimmer-Wohnung untergebracht, dazu Alinas Eltern. Sie nehmen an den Schulungsprogrammen teil, mit denen CiN die Familien unterstützt. Dazu psychologische Betreuung, damit Kinder wieder schlafen können, ohne im Kopf die Bomben fallen zu hören.
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Im Jahr 2023 haben wir insgesamt 38 Projekte begonnen oder weitergeführt
83% aller Spendeneinnahmen 2023 sind für die statutenmäßige Arbeit aufgewendet worden.
Eine genaue Auflistung zur Mittel-Herkunft und Mittel-Verwendung finden Sie in unserer Zeitschrift CiN-aktiv.