Kanada: Angefeindete Christin Asia Bibi aus Pakistan ausgereist
Die in Pakistan von Islamisten schwer angefeindete Christin Asia Bibi hat nach mehr als acht Jahren Haft das Land verlassen. „Bibi hat das Land verlassen und ist in Kanada angekommen“, sagte ihr Anwalt Saif ul-Malook am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Wann genau die 51-Jährige ausgereist war, sagte Malook nicht. Nähere Details wurden zunächst nicht bekannt. Anonyme Quellen aus dem Außenministerium bestätigten die Information allerdings gegenüber pakistanischen Medien.
Asia Bibi war 2009 als erste Katholikin in Pakistan wegen Blasphemie angeklagt und 2010 zum Tode verurteilt worden. Bibi wies die Vorwürfe gegen sie stets zurück, sie habe sich im Zuge eines Streits mit muslimischen Frauen abfällig über den Propheten Mohammed geäußert. 2014 bestätigte ein Gericht in Lahore das Todesurteil wegen Gotteslästerung. 2015 ordnete ein weiteres Gericht die vorläufige Aussetzung der Hinrichtung an.
Schon im Jänner freigelassen
Es folgte ein erneutes Berufungsverfahren. Der oberste Gerichtshof des islamisch geprägten Pakistan in Islamabad lehnte eine Petition zur Überprüfung des Freispruchs ab, hob das Urteil gegen Bibi auf und ordnete zugleich ihre sofortige Freilassung an. Das begrüßten Kirchenvertreter, Menschenrechts- und Hilfsorganisationen, Politikerinnen und Politiker weltweit.
Proteste von Islamisten
Dennoch konnte die fünffache Mutter wegen massiver Proteste von Islamisten ihre Heimat bisher nicht verlassen. Extremisten fordern ihren Tod. Anfang Februar bereits hatten Medien unter Verweis auf Angaben Malooks berichtet, die Frau sei schon in Kanada in Sicherheit, was sich dann aber nicht bestätigte. Die pakistanische Regierung hielt den Aufenthalt Asia Bibis aufgrund der Sicherheitslage geheim.
Quellen: religion.ORF.at/APA/dpa/KAP/KNA