NIGERIA: Priester-Protest nach Mord an weiterem Geistlichen

Nach der Ermordung eines weiteren katholischen Pfarrers in Nigeria haben Priester in der Diözese Enugu öffentlich gegen die Regierung demonstriert und ihr Untätigkeit bei der im Land herrschende Gewalt vorgeworfen. Regierung und Sicherheitskräfte müssten entschlossener handeln, um die Bevölkerung zu schützen, forderten die rund 200 Geistlichen laut Berichten des französischsprachigen Schweizer Onlineportals „cath.ch“ und der Catholic News Agency (CNA).

Priester protestieren gegen die Regierung

Unmittelbarer Anlass für den Protest ist der Tod von Pfarrer Paul Offu. Der Priester wurde in den Abendstunden des 1. August in der Region um Awgu im Südosten Nigerias erschossen, wie die Diözese Enugu und örtliche Polizeibehörden bestätigt haben. Laut Mitteilung der Diözese ermordeten die Täter den Geistlichen, weil er sich geweigert hatte, mit seinem Auto anzuhalten. Ein Sprecher der Diözese sagte gegenüber örtlichen Medien, Pfarrer Offu sei auf dem Rückweg vom Besuch eines befreundeten Priester von „mörderischen Hirten“ der Fulani gestoppt worden. Ein Pressesprecher der Polizei in Enugu sagte, dass die Sicherheitskräfte mehreren Verdächtigen auf der Spur seien.

Unser langjährige „Christen in Not“-Projektpartner und Schulleiter vor Ort in Nigeria, Monsignore Obiora Ike, schickte uns exklusiv das Video zu diesen Protesten und betonte: „Stellen Sie sich nur gottesfürchtige, gefasste und demütige katholische Pfarrer vor, wie sie auf der Straße protestieren! Irgendwas läuft gewaltig schief!!“ Das ist bereits der dritte Priestermord neben unzähligen Entführungsfällen von Menschen innerhalb eines Jahres in Enugu. Obiora Ike beschließt seinen Bericht mit den Worten: „Die Fulanihirten und Banditen terrorisieren die Menschen nur, um allgemeinen Schaden an Glauben, Religion und Kultur anzurichten. Die Welt sollte davon hören!“.

Quellen: KAP/CIN
Bilder und Videos (c) Christeninnot

Hier können Sie das vollständige Video sehen: