1.200 setzten sich auf dem Bundesplatz in Bern für verfolgte Christen ein

Am 24. Juni verliehen 1.200 Personen verfolgten Christen auf dem Bundesplatz in Bern, an der Kundgebung «Verfolgung.jetzt», eine Stimme. Die Nationalräte Gerhard Pfister (CVP), Marianne Streiff (EVP), Erich von Siebenthal (SVP) und Laurent Wehrli (FDP) sowie Betroffene aus drei Ländern sprachen an der von sieben christlichen Werken organisierten Veranstaltung.

Laut der Medienmitteilung der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) werden weltweit rund 100 Millionen Christen aufgrund ihres Glaubens unterdrückt und verfolgt. Um ihnen Gehör zu verschaffen, solidarisierten sich in Bern Schweizer Parlamentarier, Betroffene aus verschiedenen Ländern und Besucher aus der ganzen Schweiz.

Die in der Schweiz lebende, junge iranische Christin Dabrina, die wegen ihres Glaubens in ihrer Heimat für einige Zeit im Gefängnis war, erklärte: «Im März 2009 wurde unsere Gemeinde geschlossen. Ich wurde verhaftet und verhört. 2014 zu Weihnachten wurde mein Vater verhaftet, der bis heute in Gefangenschaft ist und 2016 mein Bruder. Allen wurde versprochen: Schwört dem christlichen Glauben ab und ihr werdet frei.»

445 Tage in Haft

Via Video zugeschaltet war der christliche Entwicklungshelfer Petr Jasek. Der Tscheche war wegen seines Glaubens während 445 Tagen im Sudan inhaftiert und wurde hinter Gittern von Mithäftlingen mit IS-Hintergrund angegangen. Aus Angst selbst Opfer zu werden, habe das Wachpersonal Jasek nur ungenügend geschützt.

Bedrohung hat zugenommen

Der Berner EVP-Grossrat und SEA-Generalsekretär Marc Jost moderierte ein Gespräch zum Thema «Christenverfolgung» mit den vier Nationalräten Gerhard Pfister (CVP), Marianne Streiff (EVP), Erich von Siebenthal (SVP) und Laurent Wehrli (FDP). Gerhard Pfister betonte: «Die Bedrohung gegenüber Christen hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Für mich und weite Kreise in der Schweizer Politik ist es wichtig, dass wir tun, was wir tun können. Wenn man nur darauf aufmerksam machen kann, hat man schon eine Menge erreicht.»

Mitwirkende am Flashmob der Kundgebung „Verfolgung.jetzt“ © Foto: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA)

Flashmob als einprägsames Zeichen

Umrahmt wurde der Abend durch die Auftritte von vier Künstlern und Interpreten: Die Band «Ligu Lehm», Philippe Decourroux, Stefan «Sent» Fischer und Carine Fuenzalida mit Tanzgruppe waren beim fünften Anlass der Solidaritätsaktion «Verfolgung.jetzt» dabei.

«Ein einprägsames Zeichen» habe ein sogenannter «Flashmob» hinterlassen, schreibt die SEA. Bei diesem hätten alle Besucher der Kundgebung weisse Masken getragen. Sie seien zunächst regungslos dagestanden, seien beim anschliessenden Pfiff zu Boden gefallen und hätten anschliessend eine betende Haltung eingenommen. OK-Chef Patrick Schäfer war mit der Aktion zufrieden: «Unser Anliegen, die Aufmerksamkeit auf die verfolgten Christen zu lenken und ihnen Gehör zu verschaffen, haben wir erreicht. Wichtig ist, dass eine Sensibilisierung stattgefunden hat. Das Ende dieses Anlasses bedeutet gleichzeitig den Ausgangspunkt einer wachsenden Solidarität.»

Organisatoren der Kundgebung

«verfolgung.jetzt» ist eine Initiative der Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit der SEA (www.verfolgung.ch) & fingerprint.

Organisationen im OK Team: AVC Schweiz (www.avc-ch.org); CSI Schweiz, Christian Solidarity International (www.csi-schweiz.ch); Fingerprint (www.fingerprint.li); HMK Hilfe für Mensch und Kirche (www.hmk-aem.ch); Open Doors (www.opendoors.ch).

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Quelle: APD-Meldung auf der APD-Website