Seoul

Südkorea: Bischof möchte Gläubigen Nordkoreas „helfende Hand reichen“

Peter Soon-taek Chung, römisch-katholischer Erzbischof von Seoul, sieht humanitäre Hilfe in Nordkorea als Möglichkeit, „um das Vertrauen wiederherzustellen und die Tür zum Dialog zu öffnen“.

Der Erzbischof ist auch Apostolischer Administrator der nordkoreanischen Diözese Pjöngjang. „Um die pastorale Arbeit mit den Gläubigen in Nordkorea wieder aufzunehmen, muss man Schritt für Schritt vorgehen, immer geleitet von Hoffnung und Gebet. Zunächst kann die südkoreanische Kirche eine Schlüsselrolle bei den humanitären Bemühungen spielen, indem sie den Menschen in Nordkorea Hilfe anbietet. Indem wir auf ihre unmittelbaren Bedürfnisse eingehen und ihnen eine helfende Hand reichen, können wir Vertrauen aufbauen und die Tür zum Dialog öffnen“, so Erzbischof Chung.

2023 jährt sich der Waffenstillstand zwischen Nord- und Südkorea, angesichts dieser Tatsache blickt Chung hoffnungsvoll in die Zukunft: „Als Apostolischer Administrator von Pjöngjang glaube ich fest an die Kraft der Hoffnung und an das Potenzial von Dialog und Versöhnung. Obwohl die Situation in Nordkorea viele Herausforderungen mit sich bringt, sollten wir nie den Glauben an die Möglichkeit verlieren, das Verständnis zu fördern und die Seelsorge für die Gläubigen in dieser Region wieder aufzubauen. Dialog und Versöhnung sind entscheidende Schritte zur Heilung der Spaltungen, die schon zu lange bestehen.“

Chung berichtet darüber hinaus von der 2015 in Südkorea gestarteten Kampagne „Remember the Parishes of the North“ (zu deutsch: „Vergesst nicht die Pfarren im Norden“): „Es ist eine Art ’spirituelle Partnerschaft‘, die bis heute andauert. Diese Initiative ist ein Zeugnis für unser anhaltendes Engagement für die Menschen in Nordkorea und unsere unerschütterliche Hoffnung auf Versöhnung und Heilung. Durch diese gemeinsamen Bemühungen wollen wir den Weg für eine bessere Zukunft und die Wiederaufnahme der Seelsorge für die Gläubigen in Nordkorea ebnen. Wir sind fest davon überzeugt, dass die koreanische Kirche und damit auch der Heilige Stuhl eine wichtige Rolle bei der Förderung von Dialog und Frieden spielen können.“ In diesem Zusammenhang betont er auch die Rolle von Gebeten: „Das Gebet ist ein mächtiges Werkzeug. Wir sollten niemals die Kraft des Gebetes unterschätzen, wenn es darum geht, die Herzen und den Verstand zu verändern. Wenn wir für die Gläubigen in Nordkorea und für den Frieden beten, säen wir den Samen der Hoffnung und der Versöhnung“.

Abschließend ergänzt der Erzbischof, dass er zum römisch-katholischen Weltjugendtag 2027 in Seoul auch junge nordkoreanische Gläubige eingeladen habe.

(fides)
30.11.2023