Washington D.C./Wien

USA: CiN-Generalsekretär zum Präsidenten interreligiöser Dialogorganisation gewählt

Coaliton of Faith based Organizations setzt auf Dialog der Religionen und UN-Zusammenarbeit

 Der Generalsekretär von „Christen in Not“ (CiN), Elmar Kuhn, wurde am Wochenende vom internationalen Vorstand der Coaliton of Faith based Organizations (cfbo.international) zum Internationalen Präsidenten gewählt. Als Vizepräsident wurde Afsar Rathor gewählt, der sowohl in der pakistanischen als auch in der europäischen Landesorganisation der CFBO im Vorstand ist. Kuhn: „Damit würdigt der internationale Vorstand die Aufbauarbeit, die aus Österreich für Europa und Pakistan geleistet wurde. Zudem wird damit ein Generationenwechsel vollzogen. So geht die CFBO gestärkt in die Zukunft. Noch nie war die länderübergreifende, basisorientierte und dialogintensive Arbeit der Coalition so wichtig wie heute.“ 

Dialogfähigkeit auch dort, wo Religionen missbraucht werden

Angesichts der politischen Konsensunfähigkeit in vielen Ländern wird es immer wichtiger, dass die Religionen den Dialog für den Frieden vorleben. Die Religionen lassen sich in die Pflicht nehmen, gesellschaftlich, kulturelle und sozial mitzugestalten. Die CFBO hält auch in den russisch-orthodoxen und den schiitischen Bereich den Kontakt offen. Kuhn weiter: „Gerade auch mit Religionen, die von Machthabern als Vehikel ihrer diktatorischen Politik missbraucht werden, muss der Dialog möglich bleiben. Personen ändern sich, Religionen aber bleiben.“ 

Netzwerk des interreligiösen Dialogs entsteht

Nach der Gründung der pakistanischen Landesorganisation wird es auch Aufgabe des neuen Internationalen Präsidiums sein, weitere Länderniederlassungen ins Leben zu rufen. Geplant sind derzeit im asiatischen Raum auch in Indonesien sowie in Afrika in Nigeria Dialogzentren. So entsteht ein Netzwerk des interreligiösen Dialogs, das an den Brennpunkten der Probleme aktiv ist. 

Erfahrungen von CiN mit Dialog zum Überleben religiöser Minderheiten an der Basis

Mit seinen Erfahrungen aus dem konkreten interreligiösen Dialog an der Basis wird auch CiN weiterhin die CFBO unterstützen. Kuhn: „Die Dialogarbeit ist der Schlüssel zu Respekt und Achtung der Menschenrechte. Das erfährt CiN besonders in den eigenen Projekten in Haiti, Pakistan, Nigeria, Ägypten und Indonesien. Ohne diesen aktiven Dialog werden die Scharfmacher und Fundamentalisten in allen Religionen die Oberhand gewinnen.“

Hintergrund: In Zusammenhang mit dem 13th UN-Congress on on crime prevention and criminal justice im April 2015 in Doha, wurden die ersten Vorarbeiten zur Gründung der CFBO getätigt. Das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung in Wien (UNODC) verpflichtete sich damals, „die in Doha eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen, eine Kultur der Rechtmäßigkeit zu fördern und ganzheitliche und umfassende Ansätze zur Bekämpfung des Drogenhandels“ zu gewährleisten. Von dieser Erklärung ausgehend, wurde in Washington die CFBO gegründet. Denn nun sollten auch die Religionen und die religiösen grass root-Organisationen ihren Beitrag zu den UN-Aufgeben leisten. Der damalige UN-Generalsekretär Ban Ki-moon legte besonderen Wert darauf, die Religionen in die Arbeit der UNO einzubinden. Zunächst spezialisierte sich die CFBO auf der Themenkomplexe Terrorismus und organisierte Kriminalität, Cyberkriminalität, Technologie gegen Kriminalität und Menschenrechte. 2019 wurde dann in Wien im Rahmen einer Vorbereitungskonferenz der UNODC auf den14th UN Congress on Crime Prevention and Criminal Justice in Kyoto im Dezember 2021 die österreichische und später dann gesamteuropäische Länderorganisation der CFBO gegründet. Den Anstoß hatten dazu neben der internationalen CFBO auch VertreterInnen des religiösen Lebens in Österreich gegeben. Darunter Persönlichkeiten wie Weihbischof Franz Scharl, der altkatholische Bischof Lederleitner, der syrisch-orthodoxe Cor-episcop Aydin, Oberrabbiner Engelmayer, der Präsident der buddhistischen Religionsgesellschaft Gerhard Weissgrab sowie VertreterInnen der IGGiÖ und der evangelischen Kirche.

(CFBO)
24.02.2025