Hanoi

Vietnam: Christliche Gläubige vermisst

Bei den Verschwundenen handelt es sich um sechs protestantische und fünf katholische Gläubige.

Alle elf waren in Polizeigehorsam. Einige von ihnen waren bereits seit 2011 inhaftiert. Deren Familien und Freunde schlugen Alarm, nachdem der Kontakt abgebrochen war.

Unter ihnen sind die Montagnard-Protestanten Siu Hlom, Ro Mah Pla, Rmah Bloanh und Rmah Khil, die beschuldigt wurden, „die Politik der nationalen Einheit zu untergraben“ und „Propaganda gegen die Sozialistische Republik Vietnam zu verbreiten“ bzw. „demokratische Freiheiten zur Beeinträchtigung der Interessen des Staates zu missbrauchen“. Hlom wurde im April 2011 zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt, Pla im März 2014 zu neun Jahren und Bloanh und Khil im September 2014 zu acht bzw. neun Jahren. Alle erhielten zudem drei bis fünf Jahre auf Bewährung.

Ebenfalls vermisst werden Sung A Khua, ein Hmong-Christ, und Y Hriam Kpa. Beide kamen ins Visier der Behörden wegen des Betreibens bzw. Teilnahme an Veranstaltungen illegaler (Haus-)Kirchen.

Die fünf vermissten katholischen Christen sind Runh, A Kuin, A Tik, Run und Dinh Kuh. Zwei von ihnen wurden im Oktober 2015 angeklagt, „die Politik der nationalen Einheit zu untergraben“, weil sie an Gottesdiensten teilgenommen hatten, die von der Regierung nicht genehmigt waren. Unklar ist, was den anderen vorgeworfen wird.

CSW
11.07.2024

 

UPDATE 08.11.2024: Hauskirchenleiter Y Hriam Kpa dürfte nach Ende einer Haftstrafe weiter inhaftiert sein, die Behörden gaben bis jetzt keine Auskunft über seinen Verbleib. (IDEA/IGFM)