Das mutige Zeugnis eines befreiten Pfarrers
Erbil – Pater Douglas Al-Bazi, Pfarrer von Mar Elia in Erbil, schilderte jüngst als Gastredner beim heurigen Treffen der Gemeinschaft Comunione e Liberazione (CL) in Rimini seine persönliche Erfahrung und jene seines irakischen Volkes, das unter einer Verfolgung leidet, die derzeit sogar blutiger ist als die der ersten christlichen Jahrhunderte.
Pater Douglas war vor einigen Jahren der Verschleppung von Dschijadisten und einer neuntägigen Folter zum Opfer gefallen. Seine Gefangenschaft war von großer Härte gekennzeichnet und sein Mut – nach einer Befreiungsaktion gegen eine hohe Lösegeldsumme – auch weiterhin im Land zu bleiben, grenzt an ein Wunder.
„Sie haben mir die Nase gebrochen, mit einem Hammer auf den Mund, auf eine Schulter und eine Bandscheibe geschlagen. Vier Tage lang bekam ich kein Wasser. Damit man mich nicht hörte, stellten sie den Fernseher laut und jeden Abend schlugen sie mich. Dann fesselten sie mich mit Hilfe eines Vorhängeschlosses und ließen mich so zurück.“
Er überlebte auch weitere Attentate: zunächst bei der Sprengung seiner Kirche in Bagdad, später nach einem Schuss ins Bein. Doch es ist ihm stets bewusst, dass er auch irgendwann umgebracht werden könnte. „Sollte dies geschehen“, so der Geistliche, „betet für mich und mein Volk, helft und rettet es. Was uns Christen derzeit widerfährt“ – warnt Pater Douglas – hat längst wahre Formen eines Genozids angenommen.“ (Zenit)