Mexiko-City
Mexiko: Menschrechtsaktivist getötet
Der indigene Priester hat sich in der südmexikanischen Unruheprovinz Chiapas für den Frieden eingesetzt.
Über die Grenzen des lateinamerikanischen Landes hinaus herrscht Entsetzen über die Ermordung des indigenen katholischen Priesters Marcelo Perez (51). Laut lokalen Medien wurde der Menschrechtsaktivist am Sonntag nach einem Gottesdienst in Cuxitali in der Provinz Chiapas in seinem Auto von mutmaßlichen Auftragsmördern erschossen.
In einem seiner letzten Interviews hatte der in den Medien stets präsente Geistliche über die wachsende Macht der organisierten Kriminalität in der Region gesprochen: „Chiapas ist eine Zeitbombe, es gibt viele Verschwundene, viele Entführte, viele Ermordete aufgrund der Präsenz des organisierten Verbrechens“, so Perez Mitte September am Rande eines Friedensmarsches, an dem mehrere Tausend Personen aus den drei Diözesen von Chiapas teilgenommen hatten. Bereits 2015 forderten Menschenrechtsorganisationen Schutzmaßnahmen für den Priester aus der Diözese San Cristobal de las Casas.
Innenministerin Rosa Icela Rodriguez versicherte auf X (ehemals Twitter) der katholischen Gemeinschaft ihre Solidarität und unterstrich die Verpflichtung der mexikanischen Regierung, „dass es keine Straffreiheit“ geben werde. Das Büro des UN-Hochkommissars für Menschenrechte in Mexiko nannte den Anschlag ein „inakzeptables Verbrechen“. Kardinal Felipe Arizmendi Esquivel, Altbischof besagter Diözese, erklärte, Perez habe sich beständig für Gerechtigkeit und Frieden eingesetzt und Opfer von Gewalt begleitet: „Er hat sich nie in die Parteipolitik eingemischt, sondern immer dafür gekämpft, dass die Werte Gottes in den Gemeinden gelebt werden. […] Die Regierung und wir alle, auch die Kirchen, sind überfordert. Es ist uns nicht gelungen, die Gewalt zu stoppen, stattdessen nimmt sie zu.“, so der Kardinal.