Die neue Verfassung bedeutet einen Richtungswechsel in Ägypten, die den einheimischen Christen bemerkenswerte Rechte zugesteht im Gegensatz zur vorherigen islamistischen Gesetzgebung, die 2012 während der Amtszeit des ehemaligen Präsidenten Mursi durchgeboxt wurde und grund-
legende bürgerliche Rechte und Freiheiten in Frage stellte. Die Säkularisten scheinen sich den Islamisten gegenüber durchgesetzt zu haben. Nun sieht dieser Gesetzestext für Ägypten eine „zivile“ Regierung vor, die weder rein religiös noch militärisch ist. Er verbietet religiös gesinnte politische Parteien. Wie jede ägyptische Verfassung seit den 70er Jahren, enthält zwar auch dieses Dokument eine Klausel, die besagt, dass die „Prinzipien“ des islamischen Rechts die Grundlage der Gesetzgebung bilden. Doch im Gegensatz zu Mursis Verfassung enthält diese Version keine genauere Definition dieser „Prinzipien“.
Kirchenbau in Zukunft erlaubt
In dieser Neufassung wird auch festgehalten, dass Glaubensfreiheit „absolut“ sei und nicht nur „formal“ gelten sollte, wie es die vorherige Verfassung ausdrückte. Einschränkungen für den Bau und die Renovierung von Kirchen wurden ebenfalls aufgehoben. Glaubensfreiheit wird jedoch nur Muslimen, Christen und Juden gewährt; Anhänger anderer Religionen sind darin nicht eingeschlossen. Noch ist nicht klar, ob die gewährten Freiheiten den Bürgern erlauben, ihren Glauben auch mit anderen zu teilen oder ihre Religionszugehörigkeit ohne negative Konsequenzen zu wechseln. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass diese po-
sitiven Entwicklungen andauern und dass, langfristig gesehen, allen Ägyptern wahre Religionsfreiheit gewährt wird.
(Barnabasfund/CSI)