Wien, 02. Juli 2025

Die armenische Kirche soll mundtot gemacht werden

CiN-Projekt-Bischof Mikael ebenfalls verhaftet

 Jerewan/Wien–Was sich in Armenien derzeit abspielt, ist ein Drama, wie wir es bislang nur aus der Kirchenverfolgung in Nicaragua kennen. Am 27. Juni scheiterte noch der Versuch des armenischen Premierministers Nikol Paschinjan, Erzbischof Mikael zu verhaften. Hunderte Gläubige hatten sich vor den Erzbischof gestellt und seine Verhaftung verhindert. Jetzt, am 2.Juli, ist es traurige Gewissheit: Erzbischof Mikael Adjapayan, Primas der Diözese Shirak der Armenisch-Apostolischen Kirche, wurde wegen „Anstiftung zum Staatsstreich“ festgenommen.

Fruchtbare Zusammenarbeit mit Erzbischof Mikael für vertriebene Christen

Seit 2023 arbeitet CiN mit dem Erzbischof zusammen, um den Flüchtlingen aus Berg-Karabach (armen.: Artsakh) die Eingliederung in die armenische Gesellschaft zu ermöglichen. Von Bombenlärm und Vertreibung traumatisierte Kinder werden psychologisch betreut, Berufsausbildungen ermöglichen es den Menschen, auch beruflich wieder Fuß zu fassen. Das Projekt „Hands for Hope“ zielt darauf ab, Vertriebene zu befähigen, indem es eine Berufsausbildung, psychosoziale Unterstützung und Wege zu einer nachhaltigen Beschäftigung bietet. Darüber hinaus trägt es zur Schaffung eines lokalen Haushaltsdienstleistungssektors bei, der den Gemeinden den Zugang zu wichtigen Dienstleistungen ermöglicht und gleichzeitig Arbeitsplätze für ausgebildete Personen schafft.

Alle Projekte sind mit tatkräftiger Unterstützung durch Erzbischof Mikael unter Leitung des Sozialpädagogischen Zentrums der Erzdiözese Shirak umgesetzt worden. Im August 2025 wird ein Vorstandsmitglied von CiN zusammen mit Generalsekretär Kuhn dieses Projekt in Armenien besuchen. Wir werden auch alles tun, um Erzbischof Mikael im Gefängnis zu besuchen, sollte er dann noch immer ungerechtfertigt in Haft sein.

Die Kirche als sozialer Mahner und Warner soll mundtot gemacht werden

Insgesamt ist es ein durchsichtiges Manöver des Ministerpräsidenten, der die Mitsprache der Kirche im Einsatz für die Vertriebenen und gegen die Zerstörung der bis zu 1700 Jahre alten Kirchen in Berg-Karabach zum Schweigen bringen will. Der Premierminister schaut auch nicht davor zurück, allen Bischöfen einschließlich des Katholikos den Bruch des Zölibats anzudichten. Falls der Bischof das zurückweisen will, müsse er den Gegenbeweis bringen. Eine Unmöglichkeit. Wie soll man nachweisen, dass es eben keine Kinder gibt? Eine Beweisumkehr, die der Täter-Opfer-Umkehr in Terrorregimen gleicht.

Nicaragua als Vorbild?

Es sind die gleichen erfundenen Vorwürfe über Staatszersetzung durch Wortmeldungen gegen den Staat, wie sie das Regime in Nicaragua gegen katholische Priester und Bischöfe erhebt. Doch die armenische Kirche hat den festen Rückhalt in der Bevölkerung. Seit dem 2. Jahrhundert ist die Kirche in Armenien bezeugt und schützt Geschichte, Kultur und Identität Armeniens, selbst in Vertreibung und im türkischen Völkermord an den Armeniern am Beginn des 20. Jahrhunderts.

Kein Partner für Europa

Der Premierminister verrät Tradition und Würde des eigenen Volkes. Das kann kein Partner für die Annäherung an Europa sein. Das muss auch den europäischen Politiker klar sein, die eine Hinwendung Armeniens zur EU kritiklos willkommen heißen, auch wenn der dafür verantwortliche Politiker Armeniens Kirche verrät. Kuhn: „Wie unüberlegt und konzeptlos der Kampf gegen die Kirche Armenien ist, zeigt auch der Fakt, dass im Kampf gegen die Kirche nach unseren Quellen bereits mehr als 500 Personen verhaftet wurden. In ganz Armenien gäbe es nur rund 100 freie Gefängniszellen, so unsere Quellen. Helfen wir Armeniens Kirche und unterstützen die sozialen Hilfswerke!“

Aufforderung zu klaren Positionen der europäischen Politiker

Wir fordern unsere österreichischen und europäischen Politiker auf, dem derzeitigen Kultur- und Kirchenkampf in Armenien energisch zu widersprechen und zu einer unabhängigen Justiz zurückzukehren.

 

Kontakt: www.ChristeninNot.com GS Prof. Dr. Elmar Kuhn – Mobil: +43 664 15 75 151 kuhn@ChristeninNot.com;

“CHRISTEN IN NOT“- Christen helfen in Not: Das 1980 gegründete ökumenische Hilfswerk konzentriert seine Arbeit auf Afrika, den Nahen Osten und Asien, wo Christen als Minderheit in ihrer Existenz bedroht sind. CiN leistet Nothilfe bei Verfolgung und Vertreibung von Christen und Gläubigen anderer Religionen. Die Projekte liefern Best-Practice-Beispiele für die ganze Regionen, z.B. für Ausbildungsmodelle für christliche Tagelöhner (mit Schwerpunkt auf Frauenförderung) in Pakistan oder mit dem kindgerechten Waisenhaus für Terroropfer in Nigeria. Advocacy-Arbeit setzt sich für die Verteidigung von Blasphemie-Opfern vor Gericht oder die Aufklärung von Eltern und Schulkindern über ihre Rechte ein. CiN lebt den interreligiösen Dialog mit allen Projektpartnern zum Abbau von Vorurteilen und zum Entstehen von gegenseitigem Respekt. Darum werden auch die Projektnachbarn aus anderen Glaubensrichtungen in Hilfs- und Schulungsmodelle einbezogen, soweit dies möglich ist.

Spendenkonto BIC: GIBAATWWXXX     IBAN: AT76 2011 1824 1397 6100    Alle Spenden sind von der Steuer absetzbar!