Vergangenes Wochenende verriegelten die Behörden zwei Gemeinden in der nordöstlichen Provinz Kabylie. Eine der Gemeinden befindet sich in Ait-Mellikeche, ca. 200 km östlich der
Hauptstadt Algier.
Sie wurde im Jahr 2005 gegründet und mehr als 200 Algerier besuchen den wöchentlichen Gottesdienst. Die Benachrichtigung, dass die Kirche geschlossen werden würde, kam ohne Vorwarnung und wurde von keinem der Leiter erwartet.“Die Beamten kamen am Freitagmorgen und verriegelten einfach den Haupteingang. Zuvor hatten sie das ja schon bei anderen Kirchen gemacht, aber hatten zumindest einen Hinweis gegeben“, berichtet ein Gemeindeleiter.
Bis jetzt gab es keinerlei Erklärung, warum die Behörden so handelten. Am 28. Mai begaben sich einige der Gemeindeleiter zur Polizeistation, um die Motive der Behörden herauszufinden und sich zu bemühen, die Schließung wieder aufzuheben. „Doch wir wurden mit leeren Händen einfach wieder nach Hause geschickt“, berichtet einer der Leiter. „Die Polizei erklärte uns, dass wir eine Bitte um Öffnung des Gebäudes beim Präfekten einreichen müssten – denn er sei es auch gewesen, der die Schließung angeordnet hätte.“
Die zweite Gemeinde befindet sich der Stadt Maatkas, ca. 100 km östlich von Algier. Es war derselbe Präfekt, der die Schließung angeordnet hatte. Die Gemeinde dort ist derzeit am Wachsen und momentan treffen sich 60 Gemeindeglieder. Auch hier wurden keinerlei Ankündigungen gemacht. Am Samstagmorgen traf die Polizei ein, verriegelte das Gebäude und gab den Ältesten die Anweisung, es bis auf Weiteres nicht wieder zu öffnen. Die algerische Regierung wurde immer wieder wegen Diskriminierung der christlichen Minderheit im Land kritisiert.
Gemeinden und Einzelpersonen waren die letzten Monate ganz besonders immer wieder mit steigenden Einschränkungen konfrontiert. Dieslässt darauf schließen, dass dieser Druck zu einer koordinierten Kampagne gegen Christen gehört. Quelle: World Watch Monitor/HMK