Peking (idea) – Der in der Volksrepublik China inhaftierte Pastor Gu Yuese ist – wie jetzt bekannt wurde – am 22. Dezember aus der Haft entlassen worden. Die gegen ihn erhobenen Vorwürfe, Gelder veruntreut zu haben, wurden fallen gelassen, teilte die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (Frankfurt am Main) mit. Die Organisation und die Evangelische Nachrichtenagentur idea hatten den Pastor im April 2016 als „Gefangenen des Monats“ benannt und dazu aufgerufen, in Briefen an den chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping um seine Freilassung zu bitten. Gu Yuese war Pastor der Chongyi-Kirche (Hangzhou/Provinz Zhejiang), einer der größten staatlich registrierten evangelischen Gemeinden Chinas. Er wurde im Januar 2016 von seinem Posten entlassen und Anfang Februar verhaftet. Zwischenzeitlich kam er auf Kaution frei, wurde aber am 7. Januar 2017 erneut eingesperrt. Der Geistliche hatte sich dagegen gewandt, dass auf Geheiß der Regierung in der Provinz Zhejiang 1.800 Kreuze von Kirchen demontiert wurden. Die Behörden begründeten die Maßnahme mit Bauvorschriften und der Erhaltung eines einheitlichen Stadtbildes. Doch nach Einschätzung von Menschenrechtlern sollte so der wachsende Zuspruch für christliche Gemeinden eingedämmt werden. Nach Schätzungen leben in der fast 1,4 Milliarden Einwohner zählenden Volksrepublik China bis zu 130 Millionen Christen. Damit übertreffen sie die Zahl der 83 Millionen kommunistischen Parteimitglieder.