Saeed Abedini ist einer der vier US-Häftlinge, der gegen sieben in den USA inhaftierten Iranern ausgetauscht wurde
Nach der überraschenden Freilassung des iranischen Christen Farshid Fathi zu Weihnachten 2015 (s. nachstehende CSI-Presseaussendung vom 15.1.16) ist nun auch sein Glaubensbruder, Pastor Saeed Abedini, nach dreieinhalbjähriger Haft am 16. Jänner aus dem gleichen Gefängnis Rajai Shahr in Karaj frühzeitig entlassen worden. Beide waren Muslime, die zum Christentum konvertierten. Bei Abfall vom Islam droht im Iran die Todesstrafe.
Pastor Abedini ist einer der vier US-Häftlinge, der im Gegenzug gegen sieben in den USA begnadigten Iranern freigelassen wurde. Der Gefangenenaustausch war just am vergangenen Samstag vom US-Außenministerium – kurz vor der Aufhebung der internationalen Wirtschaftssanktionen gegen den Iran – bekannt gegeben worden. Inzwischen befindet sich der 37-Jährige auf dem Weg in die USA, wo ihn seine Frau Naghmeh aus Idaho mit seinen beiden Kindern empfangen werden.
Der Fall Abedini hatte in den vergangenen Jahren mehrmals für Schlagzeilen gesorgt. NGOs aus der ganzen Welt – darunter auch CSI-Österreich – haben sich immer wieder mit Petitionen für die Befreiung des jungen Pastors eingesetzt.
Hintergrund
Im Jahr 2012 reiste Saeed Abedini – der neben der iranischen auch die US-Staatsbürgerschaft besitzt – mit Genehmigung der USA und der iranischen Regierung in den Iran, um ein Waisenhaus aufzubauen. Kurz darauf wurde er in seinem Heimatland zu einer 8jährigen Haft verurteilt. Als offiziellen Grund gab Teheran an, der Seelsorger stelle ein „nationales Sicherheitsrisiko“ dar, da er seinerzeit im Land rund hundert Hauskirchen gegründet hatte.
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CSI-Presseaussendung vom 15.1.16:
Iranischer Christ nach 5jähriger Haft wieder auf freiem Fuß
CSI-Österreich: „Weltweiter Druck hat endlich zur Freilassung des inhaftierten Iraners beigetragen!“
Der nur wegen seines christlichen Glaubens inhaftierte Iraner Farshid Fathi wurde an Weihnachten 2015 nach fünfjähriger Haft frühzeitig aus dem Rajai Shahr-Gefängnis in Karaj entlassen, wie erst jetzt öffentlich bekannt wurde. Der schon mit 17 Jahren vom Islam zum Christentum konvertierte Gläubige wurde beschuldigt, unter Muslimen evangelisiert zu haben. Bei Abfall vom Islam droht im Iran die Todesstrafe, beim Vorwurf der Evangelisation eine mehrjährige Haftstrafe. So wurde er im Zuge einer Verhaftungswelle von 69 Christen am 26. Dezember 2010 in Teheran festgenommen und ins berüchtigte Evin-Gefängnis abgeführt. Dort verhörte man ihn regelmäßig bis man ihn wegen „Handlungen gegen die nationale Sicherheit“ offiziell zu einer 6jährigen Haftstrafe verurteilte. Am 19. August 2014 wurde er dann aus unbekannten Gründen in die örtliche Haftanstalt in Karaj überführt. Schließlich konnte der 36-Jährige das Gefängnis frühzeitig verlassen und als freier Mann zu seiner Frau und seinen beiden Kindern Rosanna und Bardia zurückkehren, die sich bereits seit Februar 2013 im kanadischen Exil niedergelassen hatten.
Große Freude für CSI-Österreich
„Wir haben uns in den vergangenen drei Jahren durch Petitionen massiv für die Freilassung von Farshid Fathi eingesetzt. Umso mehr freuen wir uns heute für seine überraschende Befreiung“, so Pia de Simony, Sprecherin von CSI Österreich. „Der weltweite Druck unserer und anderer Menschenrechtsorganisationen haben sicherlich dazu beigetragen, dass der Leidensweg dieses Mannes nun endgültig ein Ende hat!“