Offizielle Genehmigung eines Kirchenbaus

Katholiken im Irak Ein Mädchen betet während des   Gottesdienstes in  die Kirche "Mother of Sadness" am 15. September 2002  in Baghdad.  Nur 3% Prozent der Einwohner Iraks sind Katholiken. REUTERS/Damir Sagolj

Präsident Mohammed Mursi hat erstmals seit seinem Amtsantritt den Bau einer koptisch-orthodoxen Kirche genehmigt. Dies berichtete der Fidesdienst am 8. Juni dieses Jahres. Ein entsprechendes Dekret ist im Amtsblatt veröffentlicht worden. Die Kirche soll im Norden des Landes errichtet werden und den Aposteln Petrus und Paul geweiht sein. Ägyptische Quellen bestätigten, dass der Antrag für den Bau des Gotteshauses bereits vor 17 Jahren gestellt worden war. Pater Makari Habib, der Sekretär des Koptischen Papstes Tawadros II., begrüßte die Genehmigung.

11 Jahre Haft für Haßprediger
Wegen Verunglimpfung des Christentums hat ein Gericht in Kairo am 16. Juni einen islamistischen Prediger zu insgesamt elf Jahren Haft verurteilt. Fünf Jahre Gefängnisstrafe erhielt der Salafisten-Scheich Ahmed Abdullah für das Zerreißen einer Bibel, drei Jahre für Verunglimpfung eines religiösen Bekenntnisses und weitere drei Jahre für die Erregung öffentlichen Ärgernisses und Störung der öffentlichen Ordnung. Der Prozess wegen der Bibelverbrennung hatte Ende September 2012 begonnen. (kipa)

Al-Azhar-Universität will neuen Dialog mit dem Vatikan
Kairoer Diplomat Gawad: „Sehr, sehr hochgeschätzte Geste“, dass Franziskus am Gründonnerstag die Fuß-waschung bei einer muslimischen Inhaftierten vollzog
Rom – Die ägyptische Al-Azhar-Universität will ihre 2011 unterbrochenen Gespräche mit dem Vatikan offenbar wieder aufnehmen. Mit der Wahl von Papst Franziskus sei eine neue Situation eingetreten, sagte der diplomatische Berater der wichtigsten sunnitischen Lehrstätte, Mahmud Abdel Gawad, der italienischen Tageszeitung „Il Messaggero“. „Wir hatten Probleme mit dem früheren Papst, nicht mit dem Vatikan. Jetzt stehen die Türen der Al-Azhar wieder offen.“
Anlass der Unterbrechung des Dialogs Anfang 2011 war die Forderung von Papst Benedikt XVI. nach einem besseren Schutz für die koptische Minderheit infolge eines schweren Anschlags auf eine Kirche. Dies wertete die Al-Azhar-Universität als Einmischung in die inneren Angelegenheiten des islamischen Landes.
Die Muslime warteten nun auf ein Zeichen von Papst Franziskus, so Abdel Gawad: „Wenn er in einer Rede sagt, dass der Islam eine Religion des Friedens ist, dass die Muslime weder Krieg noch Gewalt suchen, wäre das schon ein Fortschritt.“ Eine Gelegenheit dazu biete etwa der bevorstehende muslimische Fastenmonat Ramadan (am 9. Juli 2013, Anm.), zu dem der Papst traditionell eine Botschaft an die Muslime sendet. Der Diplomat nannte es zudem eine „sehr, sehr hochgeschätzte Geste“, dass Franziskus bei seinem Gefängnisbesuch am Gründonnerstag die rituelle Fußwaschung bei einer muslimischen Inhaftierten vollzogen habe.
Der Großimam der Al-Azhar-Universität, Ahmed al-Tayyeb, hatte Papst Franziskus in einer Grußbotschaft zum Amtsantritt im März gratuliert. In dem Schreiben bot er dem Kirchenoberhaupt „volle Zusammenarbeit und Liebe“ an, „um gemeinsame Werte zu sichern und der Kultur des Hasses und der Ungleichheit ein Ende zu setzen“. (KAP, 7. Juni 2013)