Die größte Bedrohung ist der „Islamische Staat“
New York – Die Zukunft der Christen im Nahen Osten ist düster. Das berichtet die Kommission für Religionsfreiheit der Weltweiten Evangelischen Allianz (New York) unter Berufung auf US-Experten. Machten Christen zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch 20 Prozent der Bevölkerung in der Region aus, so seien es gegenwärtig nur noch fünf Prozent. Die größte Bedrohung sei der Terror der Miliz „Islamischer Staat“ (IS).
Ultimatum an Christen: „Konvertiere, flüchte oder wir bringen Dich um“
Vielen Christen, die sich weigerten, ihrer Heimat den Rücken zu kehren, bleibe nur die Wahl, zum Islam überzutreten oder umgebracht zu werden. In Syrien hätten bis 2011 rund 1,1 Millionen Christen gelebt. Mehr als 700.000 hätten seitdem das Land auf der Flucht vor dem islamistischen Terror verlassen. Im Irak seien von den mehr als eine Million Christen, die vor dem Einmarsch der US-Truppen 2003 dort lebten, heute noch rund 200.000 übrig. Der Rest sei vor allem Richtung Norden geflohen in Regionen unter kurdischer Kontrolle.
Der IS will im Irak, Syrien und Libyen ein strenges Kalifat errichten
Der Berater der Organisation „In Defense of Christians“ (In Verteidigung von Christen), Andrew Doran (Washington), hält es für denkbar, dass das Christentum in einigen Teilen der Region in nicht allzu ferner Zukunft gänzlich ausgelöscht sein wird: „Das ist absolut im Bereich des Möglichen.“ Die Terrormiliz IS will im Irak, in Syrien und im nordafrikanischen Libyen ein Kalifat errichten, in dem das Religionsgesetz Scharia mit äußerster Brutalität durchgesetzt wird. Christen, die sich weigern, Muslime zu werden oder eine Kopfsteuer zu zahlen, werden getötet, teilweise auch gekreuzigt oder enthauptet. Mädchen und Frauen werden auf Märkten als Sex-Sklavinnen an IS-Kämpfer verkauft. (Das ist jetzt schon, in vereinzelten Fällen, erschütternde Realität, Anm.)