In Nepal verschärft sich die Lage für Christen zunehmend. Das berichtet der Schweizer Zweig des Missions- und Hilfswerks „AVC – Aktion für verfolgte Christen und Notleidende“ (Safnern/Kanton Bern) und ruft zum Gebet auf. Grund dafür sei das neue Religionsgesetz, das am 8. August 2017 vom nepalesischen Parlament verabschiedet wurde und nun in Kraft getreten ist. Es stellt den Religionswechsel, Glaubensgespräche und die „Verletzung religiöser Gefühle“ unter Strafe. Bei einem Verstoß drohen in dem hinduistisch geprägten Land bis zu fünf Jahre Haft.
Das neue Religionsgesetz in Nepal setzt Religionswechsel, Glaubensgespräche und die „Verletzung religiöser Gefühle“ unter Strafe.
Kathmandu (idea) – In Nepal verschärft sich die Lage für Christen zunehmend. Das berichtet der Schweizer Zweig des Missions- und Hilfswerks „AVC – Aktion für verfolgte Christen und Notleidende“ (Safnern/Kanton Bern) und ruft zum Gebet auf. Grund dafür sei das neue Religionsgesetz, das am 8. August 2017 vom nepalesischen Parlament verabschiedet wurde und nun in Kraft getreten ist. Es stellt den Religionswechsel, Glaubensgespräche und die „Verletzung religiöser Gefühle“ unter Strafe. Bei einem Verstoß drohen in dem hinduistisch geprägten Land bis zu fünf Jahre Haft. Der Leiter des Schweizer Zweigs von AVC, Daniel Hofer, erklärte gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea, dass mit dem Gesetz die wachsende Zahl der Übertritte vom Hinduismus zum Christentum eingedämmt werden solle. Das Gesetz gelte zwar grundsätzlich für alle – auch Christen dürften ihre Religion nicht wechseln – hauptsächlich solle es jedoch die Abkehr vom Hinduismus verhindern. Schon vor Inkrafttreten sei das Gesetz genutzt worden, um evangelistisch aktive Christen einzuschüchtern. „Ein Gemeindegründer unserer Partner wurde von Leuten darauf hingewiesen, dass seine Aktivitäten schon bald strafbar sein werden», so Hofer. Außerdem seien indische Christen verhaftet worden, als sie christliche Schriften verteilten. Anfang Juli sei ein Pastorenehepaar aus den Philippinen des Landes verwiesen worden.
Regierung hörte nicht auf Kritiker
Die Verabschiedung des neuen Gesetzes hatte 2017 Kritiker auf den Plan gerufen. Ein Gründungsmitglied des Religious Liberty Forum Nepal (Forum Religionsfreiheit Nepal), Pastor Tanka Subedi, äußerte: „Unsere Appelle an die Präsidentin und andere politische Entscheidungsträger wurden ignoriert. Die nepalesische Regierung hat einen regressiven Schritt getan, da das Gesetz unsere Meinungsfreiheit und unsere Religions- oder Glaubensfreiheit stark einschränkt.“ Der nepalesische Parlamentarier Lokmani Dhakal forderte die Streichung der Gesetzespassagen, die den Glaubenswechsel kriminalisierten: „Mir scheint klar, dass dieses Land bei der Erstellung des neuen Gesetzes seine Verpflichtungen als Unterzeichner internationaler Verträge vergessen hat, die den Schutz der Religionsfreiheit gewährleisten.“ Präsidentin Bhandari unterschrieb das Gesetz an dem Tag (16. Oktober), an dem Nepal zu einem der 15 neuen Mitglieder des UN-Menschenrechtsrats ernannt wurde. Seit dem 1. Januar gehört das Land für drei Jahre erstmals zu dem Rat. Von den rund 30 Millionen Einwohnern Nepals sind 75 Prozent Hindus, 16 Prozent Buddhisten, vier Prozent Christen und vier Prozent Muslime. (Quelle: AKREF Nachrichten)