Interreligiöses Duo aus Pakistan erhält arfrikanischen Friedenspreis

Lahore – Er ist der erste Christ gewesen, der in einer der größten Moscheen seines Heimatlandes predigen sollte: Der pakistanische Dominikanerpater James Channan, der sich seit Jahrzehnten intensiv dem christlich-islamischen Dialog widmet, ist für seinen Einsatz mit dem „Preis für ein harmonisches Zusammenleben der Religionen“ ausgezeichnet worden. Den Preis verlieh das afrikanische Büro der „United Religions Initiative“ ihm und seinem islamischen Mitstreiter, Abdul Khabir Azad, Großimam der Badshahi Moschee, der kaiserlichen Moschee in Lahore.


Schon zu Channan’s Primizfeier war die Hälfte der Gäste Muslime. Sein Beitrag zur Verständigung unter den Religionen und sein Einsatz für den inneren Frieden im Land wurden bereits auf nationaler Ebene mit der Verleihung des pakistanischen Friedenspreises im Jahr 2012 gewürdigt. Zur neuerlichen Auszeichnung sagte er: „Dies ist eine Anerkennung für unsere Arbeit bei der Förderung des interreligiösen Dialogs in Pakistan und in aller Welt und die Entstehung einer Kultur des Friedens, der Gerechtigkeit, der Versöhnung und des Dialogs“.
Mauern des Hasses zwischen Christen und Muslimen niederreißen. Solche Anerkennungen ermutigten alle bei ihrer täglichen Arbeit, bei der es darum gehe, Mauern des Hasses zwischen Christen und Muslimen niederzureißen und Brücken des Vertrauens und des Respekts zu bauen.
Pater Channan leitet das „Peace Center“ in Lahore, das im November 2010 von Kardinal Jean Louis Tauran, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, eröffnet wurde. Er koordiniert die Arbeit der „United Religions Initiative“ in Südasien.
Zum Großimam, Abdul Khabir Azad, besteht eine langjährige freundschaftliche Brücke der Zusammenarbeit. Die beiden haben im Zeichen des Dialogs zwischen Christen und Muslimen verschiedene Länder in aller Welt besucht. „Ich danke Gott für das Geschenk meiner Berufung in das Priesteramt und zum dominikanischen Ordensleben, denn dies gibt mir die Möglichkeit in diesem wichtigen Bereich des Apostolats in Pakistan und in aller Welt tätig zu sein“, so Pater Channan.
Die angespannte Sicherheitslage in einem Land, das immer häufiger von besonders verlustreichen Terroranschlägen überzogen wird, hält die beiden Würdenträger nicht davon ab, auch künftig mit allen Menschen guten Willens für Frieden und Gerechtigkeit zu arbeiten.
Ihr Ziel ist ein friedlicheres Pakistan, in dem Bürger aller Religionen einigermaßen harmonisch zusammenleben.
Der Vater des Großimam ist Gründer des interreligiösen Dialogs in seinem Land
Im Gespräch kritisierte der Großimam, dass Gewalt und Terrorismus auch in seinem Heimatland Spaltungen vertiefen. Sein Vater, Muhammad Abdul Qadir Azad, der  2003 verstarb, begründete vor vierzig Jahren den interreligiösen Dialog in Pakistan, „zu einer Zeit, in der es noch nicht möglich war zusammen zu sitzen“, wie nun sein Sohn betont.
Er war dafür bekannt, dass er Christen beim Wiederaufbau ihrer Kirche half, die Extremisten zerstört hatten. „Der Grund für den interreligiösen Dialog ist sehr klar. Ich bin der Meinung, dass ungeachtet der Farbe, der Religion, des Glaubensbekenntnisses sich alle Bürger des Landes verpflichtet haben, in diesem Land zusammen zu leben und so Freiheit genießen und sich daher an einer Beziehung zu allen anderen beteiligen müssen“, sagte der Großimam, der somit voll und ganz in die väterlichen Fußstapfen getreten zu sein scheint. (Zenit/CSI)