Das Schicksal von Asia Noreen Bibi bleibt weiter ungewiss. Die Christin und fünffache Mutter aus Pakistan war 2009 wegen des Vorwurfs der Blasphemie gegen den Propheten Mohammed verhaftet und 2010 zur Todesstrafe verurteilt worden. Seither laufen die Bemühungen, die zu Unrecht verurteilte Frau aus der Haft zu befreien. 2014 wurde ihre Verurteilung bestätigt. Die im Gefängnis von Multan inhaftierte Asia Bibi beteuert seit ihrer Verhaftung ihre Unschuld. Rund 95 Prozent aller Blasphemievorwürfe sind unbegründet.
Mitte April 2015 begrüßte Papst Franziskus im Anschluss an die Generalaudienz den Ehemann von Asia Bibi, Ashiq Masiq, und eines der Kinder. Gemeinsam mit dem Anwalt der Frau, Joseph Nadeem, erbat die Familie außerdem bei einer Pressekonferenz in Rom Hilfe von Italien und Europa.
Viele Christen in Pakistan sind unschuldige Opfer grausamster Verfolgung
„Seit sechs Jahren ist Asia im Gefängnis, aber sie ist unschuldig,“ erklärte ihr Ehemann in einem Interview gegenüber der italienischen Ausgabe von Radio Vatikan. Die Situation seiner Frau und seiner Familie beschrieb er als dramatisch. Viele Christen in Pakistan seien Opfer grausamster Christenverfolgung (*). Trotz der schwierigen Bedingungen, versicherte Ashiq Masiq, sei seine Frau psychisch stabil und es gehe ihr den Umständen entsprechend gut. Ihr Glaube sei stark.
Druck auf pakistanische Regierung für Bibis Freilassung wächst
Der Fall Asia Bibis liegt zur Zeit dem Obersten Gerichtshof vor. Danach besteht für die Familie nur noch die Möglichkeit, die Begnadigung durch den Präsidenten zu erlangen. Seine Hoffnungen setzt Asia Bibis Ehemann auf Europa. Vielleicht kann der verstärkte internationale Druck auf die pakistanische Regierung endlich die seit fünf Jahren erhoffte Freilassung seiner Frau bewirken. (rv)
(*) Der Sprecher der Friedenskommission der pakistanischen Bischöfe, Ataurehman Saman, spricht von insgesamt 60.000 Menschen, die in Pakistan schon durch Terrorismus und Extremismus ums Leben gekommen seien.