Soeben hat CSI-Österreich über christliche Quellen den verzweifelten Hilferuf eines christlichen Leiters aus Syrien erhalten. Die türkische Invasion gegen kurdische Stellungen hat dramatische Auswirkungen – vor allem auf die Zivilbevölkerung der betroffenen Region. „Die Verletzung allen internationalen Rechts durch den NATO-Partner Türkei zeigt, wie willkürlich Präsident Recep Tayyip Erdogan seine Macht ausnutzt. Das Recht und der Schutz von Frauen und Kindern sowie unschuldiger Menschen sind für ihn wertlos“, so Dr. Elmar Kuhn, Generalsekretär der ökumenischen Hilfsorganisation Christian Solidarity International (CSI).
Der übersetzte Hilferuf in vollem Wortlaut:
„An alle Kirchen und christlichen Gemeinden weltweit. Wir, die christliche Gemeinde NN*) in unserer Stadt, bitten euch, für uns und unsere Stadt zu beten. Unsere Stadt war bis vor wenigen Tagen voller Leben. Heute ist sie das nicht, wegen des brutalen Angriffs der türkischen Armee gemeinsam mit extremistischen islamischen Gruppen, der uns ohne Vorwarnung getroffen hat.
Die Krankenhäuser sind jetzt voll mit Verletzten und unschuldigen, verwundeten Kindern. In der Stadt gibt es nur vier Krankenhäuser. Viele schwangere Frauen erlitten Blutungen und verloren durch den Schock und die Angst ihre Kinder. Bisher gibt es 24 Tote, davon elf aus einer einzigen Familie. Sie wurden in einem Schutzraum im Dorf Jalbil getötet, wohin sie vor den Angriffen geflohen waren.
Auch das Flüchtlingslager in Robar wurde bombardiert. Es gibt dort viele Verletzte, darunter auch schwangere Frauen in kritischem Zustand. In diesem Lager leben 600 Flüchtlingsfamilien aus der Region um Aleppo.
Wir bitten zunächst die Kirche und dann auch alle friedliebenden Menschen, uns zu helfen. Wir hoffen, dass unsere Stimmen das Gewissen der Menschen erreichen und wir einen Beitrag zur Beendigung dieser blutigen Angriffe leisten können.
Der Pastor der Gemeinde NN*)
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„Wir erwarten uns von der Österreichischen Bundesregierung ein klares Bekenntnis zum internationalen Recht, der Unverletzlichkeit der Grenzen und deutliche Worte gegen den türkischen Feldzug gegen Frauen und Kinder in Syrien. Als Demokraten dürfen wir nicht zuschauen, wie Erdogan Unschuldige niedermetzelt“, fordert Kuhn.
Für nähere Informationen zur neuerlichen humanitären Katastrophe in Syrien erreichen Sie CSI-Generalsekretär Dr. Elmar Kuhn unter Mobil: 0699 1936 3666.
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*) Details zur christlichen Gemeinde werden aus Sicherheitsgründen für die Betroffenen nicht bekannt gegeben, sind aber dem Übersetzer bekannt.
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Anmerkung: Obwohl die Türkei seit langem die Isolation der Grenzregion auf syrischer Seite erzwungen hatte, konnten christliche Hilfsorganisationen in den letzten Jahren über die einheimischen Kirchen entscheidende humanitäre Hilfe leisten, die monatlich tausenden Menschen zugutekam und dadurch einen wesentlichen Beitrag leisten, dass die Massenflucht gestoppt wurde.
Info:
Generalsekretär Dr. Elmar Kuhn
Mobil 0699 1936 3666