CSI im Gespräch mit Mar Ignatius Ephrem II. Karim, der seit März dieses Jahres der 123. Nachfolger des Hl. Petrus als „Patriarch von Antiochien und dem ganzen Orient“ der Syrisch-Orthodoxen Kirche ist.
Dank der Spenden unserer Leser konnte CSI-Generalsekretär Dr. Kuhn dem Patriarchen bei einem 30-minütigen Gespräch unter vier Augen eine Soforthilfe über 5.000 Euro für die verfolgten Christen in Syrien und im Irak übergeben. CSI wolle, so Kuhn, auch darüberhinaus dort helfen, wo auch mit kleineren Summen schnelle Hilfe doppelte Hilfe bedeutet.
Der Patriarch dankt sehr für diesen Vorschlag, weil er allen politischen und religiösen Führen (gerade auch dem Bundespräsidenten Heinz Fischer und Kardinal Schönborn) deutlich zu machen versucht, dass die Hilfe der UNO oder der meisten anderen Organisationen viel zu lange braucht, um die Abwanderung von Binnenflüchtlingen zu verhindern. Es geht um schnelle Hilfe vor Ort, wo die Pfarrgemeinden und seine kleine patriarchale Hilfsorganisation (mit acht Mitarbeitern, mehr kann sich die syrisch-orthodoxe Kirche nicht leisten, Anm.) unmittelbar und direkt helfen. Dies zu unterstützen wird praktisch von keiner Organisation wahrgenommen. In manchen seiner Projekte werden ausdrücklich auch Muslime mitbetreut. „Das ist für uns als Christen selbstverständlich.“ Mit der unbürokratischen Soforthilfe leiste CSI wirklich Pionierarbeit und macht Hilfe vor Ort möglich, so Mar Ephrem II.. Sehr dankbar ist er auch für die Berichte von CSI, die er anhand einiger der letzten Ausgaben unserer Zeitschrift mit den Bildern aus dem Irak verfolgen konnte.
Ausdrücklich weist der Patriarch darauf hin, dass in den Flüchtlingslagern KEINE Christen Zuflucht suchen (oder max. 1%, die dort gestrandet sind), sondern ausschließlich Muslime: „Die Christen finden alle Unterschlupf bei Verwandten, Freunden und in den Pfarren dort, wohin sie flüchten müssen. Das ist im ganzen Orient so. Die UNO hilft auf diese Weise nur Muslimen.“
Grundsätzlich fänden Christen bei Schiiten weit offenere Aufnahme und Hilfe als bei Sunniten. Selbst die Hisbollah habe bislang keinem Christen etwas zu Leide getan. Schiiten hätten einen ganz anderen Zugang zum Koran als die Sunniten. Das derzeitige sunnitische Verständnis sei so, wie die IS das auslebe. Da gäbe es keinen Unterschied in der Lehre.
Mit seinem patriarchalen Segen für alle Spender und das Team von CSI-Österreich endet das Gespräch.