Jesuitenpater Samir Khalil Samir: „die Muslimbrüder sind das geringere Übel“
Gewaltspirale durch Regierung und Opposition
Machtwechsel in Syrien bringt Christen in Gefahr
Nach einem Machtwechsel kämen, seiner Meinung nach, mit Sicherheit neue große Probleme auf die Christen zu. Die Regierung in Syrien war säkularer, als die Opposition es jetzt ist, bestätigt der Islamexperte: „Sie wollten Gleichheit zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen, auch, weil die regierende Schicht selbst einer Minderheit angehört, den Alewiten, die selbst nicht größer ist als die der Christen. Für die Christen bedeutete das Ruhe, solange sie sich nicht in die Politik einmischten: Genau so haben sie sich bislang verhalten, obwohl diese Politik undemokratisch und gewalttätig war. Wir werden wahrscheinlich ein islamisches Regime bekommen, das für Christen eine Gefahr darstellt.“ Der Kopte Khalil weiß, wovon er spricht, hat er doch auch die turbulenten Ereignisse in seinem Heimatland Ägypten genauestens verfolgt: „Was in Ägypten passiert, wird sich in anderen Ländern wiederholen.“ Denn außer den Muslimbrüdern gebe es kein anderes politisches Projekt. „Es könnte die weniger schlimme Variante sein. Aber in jedem Fall wird es für eine ganze Zeit schlimm werden – mit Assad oder mit einem neuen Regime. (kap/rv)