Türkisches Gericht wandelt U-Haft in Hausarrest um – Nächste Anhörung ist am 12. Oktober
Der in der Türkei inhaftierte US-Pastor Andrew Brunson darf laut einem Gerichtsurteil vom 25. Juli nach 21 Monaten das Gefängnis verlassen. Die Untersuchungshaft wurde in Hausarrest umgewandelt, berichtet der Nachrichtendienst World Watch Monitor. Seine Ehefrau Norina sei auf dem Weg ins Gefängnis, um sicherzustellen, dass der Auftrag des Zweiten Obersten Strafgerichtshofs in der westlichen Provinz Izmir umgesetzt werde. Noch am 18. Juli war am dritten Anhörungstag der Antrag seines Anwalts auf Freilassung aus der Untersuchungshaft abgelehnt worden. Brunson werden Spionage und Verbindungen zu terroristischen Organisationen vorgeworfen. Dafür drohen dem Geistlichen insgesamt 35 Jahre Haft. Die nächste Anhörung wurde für den 12. Oktober angesetzt. Bis dahin darf Brunson die Türkei nicht verlassen. Er lebt seit 1993 in dem Land und arbeitete in der Auferstehungskirche in Izmir. Am 7. Oktober 2016 wurde er zusammen mit seiner Frau verhaftet. Sie kam zwölf Tage später wieder frei. Präsident Erdogan bot am 28. September den USA an, Brunson gegen den im US-Bundesstaat Pennsylvania lebenden islamischen Prediger Fethullah Gülen auszutauschen. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (Frankfurt am Main) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) hatten Brunson im Oktober 2017 als „Gefangenen des Monats“ benannt. Sie rufen dazu auf, sich für seine Freilassung einzusetzen und für ihn zu beten. (Quelle: idea)