Präsident Erdogan: Werden vor Sanktionsdrohungen nicht zurückweichen
Izmir/Washington (idea) – Der Streit zwischen der Türkei und den USA über den in der Türkei festgehaltenen US-Pastor Andrew Brunson (Izmir) geht weiter. Ein Gericht hatte die Untersuchungshaft am 25. Juli in Hausarrest umgewandelt. Sein Haus in Izmir darf der 50-Jährige nicht verlassen. Ihm werden Spionage und Verbindungen zu terroristischen Organisationen vorgeworfen. Dafür drohen dem Geistlichen insgesamt 35 Jahre Haft. Die nächste Anhörung wurde für den 12. Oktober angesetzt. US-Präsident Donald Trump forderte auf Twitter die endgültige Freilassung und drohte mit umfassenden Sanktionen. Der „unschuldige Glaubensmann“ leide sehr. Laut dem Online-Auftritt der Wochenzeitung „Die Zeit“ (Berlin) sagte der türkische Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nun, dass sein Land nicht zurückweichen werde. Die USA dürften auch nicht vergessen, dass sie – wenn sie ihre Haltung nicht änderten – dann einen starken und aufrichtigen Partner wie die Türkei verlören. Absprachen mit Brunson habe es nicht gegeben. Das Gericht habe die Untersuchungshaft wegen gesundheitlicher Probleme in Hausarrest umgewandelt. Brunson lebt seit 1993 in der Türkei und arbeitete in der Auferstehungskirche in Izmir. Am 7. Oktober 2016 wurde der dreifache Vater zusammen mit seiner Frau Norina verhaftet. Sie kam zwölf Tage später wieder frei. Präsident Erdogan bot am 28. September den USA an, Brunson gegen den im US-Bundesstaat Pennsylvania lebenden islamischen Prediger Fethullah Gülen auszutauschen. Erdogan macht Gülen für den Putschversuch im Juli 2016 verantwortlich.
CSI-Österreich hat Brunson im Juni 2018 als „Gefangenen des Monats“ benannt und rief dazu auf, sich für seine Freilassung mittels Petitionen und Unterschriften einzusetzen.
(Quelle: AKREF; CSI)