Mor Gabriel verliert Prozess gegen den türkischen Staat

Foto: Gerry Lynch, 2003

Foto: Gerry Lynch, 2003

Das syrisch-orthodoxe Kloster Mor Gabriel im Südosten der Türkei hat einen jahrelangen Rechtsstreit gegen den türkischen Staat verloren. Es geht dabei um fast 28 Hektar Land. Das Schatzamt war in erster Instanz vor Gericht unterlegen, weil das Kloster nachweisen konnte, dass es seit 1937 Steuern auf den Landbesitz gezahlt hatte. In der Revision vor dem Berufungsgericht in Ankara wurden die entsprechenden Steuerbelege allerdings nicht berücksichtigt, angeblich waren die Dokumente verloren gegangen.

Das Kloster reichte sie erneut bei Gericht ein, unterlag nun jedoch vor der Großen Kammer des Berufungsgerichts.  Entzündet hatten sich die Streitigkeiten an Landvermessungen zur Erstellung von Grundbüchern nach den Vorgaben der Europäischen Union im Jahr 2008. Dahinter stecken Kräfte, die mit allen Mitteln versuchten, dem Kloster die Existenzgrundlage zu entziehen und die Christen aus dem Land zu drängen. Das Kloster  ist das religiöse und kulturelle Zentrum der syrisch-orthodoxen Christen, die sich selber als Aramäer oder Assyrer bezeichnen. Die Zahl der Christen, die heute noch im Tur Abdin leben, wird auf höchstens 3000 geschätzt.