Minsk/ Moskau
Belarus: russisch-orthodoxe Geistliche unter Druck
Vor kurzem wurde der regimekritische Erzbischof von Grodno und Wolkowysk seines Amtes enthoben.
Erzbischof Artemij hatte 2020 den Wahlbetrug durch Machthaber Lukaschenko kritisiert und gemeint, dass die Kirche die Vorgänge nicht gleichgültig hinnehmen kann und die für den Wahlbetrug Verantwortlichen „für all die Fälschungen, für den Betrug niederknien“ müssten.
Im November letzten Jahres hatte sich die orthodoxe Kirche in Belarus auf politischen Druck hin von ihrem langjährigen Leiter der Informationsabteilung getrennt. Lukaschenko hatte sich öffentlich über regimekritische Äußerungen des Erzpriesters Sergej Lepin auf dessen privater Facebook-Seite beschwert.
Bereits im Sommer 2020 war das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche Belarus‘, Metropolit Pawel, unerwartet zurückgetreten. Moskau wählte daraufhin Wenjamin – bis dahin Bischof von Borisow und Marina Gorka – zum Nachfolger Pawels.
Quelle: orf