Peking/ Bonn

China: christliche Bevölkerung aktuell besonders unter Druck

Laut der Sinologin Wenzel-Teuber sieht die politische Führung den Pluralismus der Gesellschaft als Bedrohung.

„Seit den 1980ern hat es immer mal wieder lockerere und restriktivere Phasen in der chinesischen Religionspolitik gegeben.“, so Wenzel-Teuber. Heute üben die Behörden Druck auf alle registrierten und somit offiziellen religiösen Gruppen aus. Gegen die nicht registrierten Gruppen wird besonders hart vorgegangen, davon betroffen ist etwa die katholische Untergrund-Kirche.

Anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums der Kommunistischen Partei Chinas „müssen alle Sektoren der Gesellschaft die Partei preisen“, führt die Expertin aus. Das betrifft auch die offiziellen Religionsgemeinschaften. Das Motto der Feierlichkeiten: „Die Parteigeschichte studieren, die Güte der Partei fühlen, auf die Partei hören, mit der Partei gehen“. Abschließend gibt Wenzel-Teuber zu bedenken: „Dunkle Zeiten wie die Kulturrevolution kommen in ihrem Narrativ nicht vor. Viele Gläubige – auch wenn sie stolz auf ihr Land sind – haben da sicher andere Erinnerungen.“

Quellen: kap/kna