Hong Kong/ Peking/ Vatikanstadt

China: Kardinal Zen festgenommen

Berichten lokaler Journalisten zufolge soll er mittlerweile auf Kaution freigelassen worden sein.

Kardinal Joseph Zen wurde Mittwochabend von der Polizei festgenommen. Seine Festnahme wurde von der Abteilung zur Überwachung der nationalen Sicherheit Chinas angeordnet. Ihm wird die Zusammenarbeit mit „ausländischen Kräften“ vorgeworfen. In seiner Rolle als Verwalter eines humanitären Unterstützungsfonds soll es zu „Absprachen mit dem Ausland“ gekommen sein.

Tatsächlich hat der erwähnte Unterstützungsfonds Demonstrantinnen und Demonstranten der Pro-Demokratischen-Bewegung in Hong Kong finanziell unter die Arme gegriffen. Entstandene Kosten für medizinische Hilfe und Rechtsbeistände wurden übernommen.

Im Vatikan ist man äußerst besorgt über die Entwicklungen. Der Direktor des vatikanischen Presseamtes, Matteo Bruni, sagte gegenüber Journalisten: „Der Heilige Stuhl hat die Nachricht von der Verhaftung von Kardinal Zen mit Besorgnis zur Kenntnis genommen und verfolgt die Entwicklung der Situation mit äußerster Aufmerksamkeit“.

Neben dem Kardinal verhafteten die Behörden auch weitere Förderer des Unterstützungsfonds. Darunter die bekannte Rechtsanwältin Margaret Ng, die Musikerin Denise Ho und Professor Hui Po-keung.

In den vergangenen Monaten wurde Kardinal Zen von regierungstreuen Medien vorgeworfen, Studierende im Jahr 2019 zur Revolte gegen eine Reihe von Regierungsmaßnahmen angestiftet zu haben. In der Vergangenheit kritisierte Kardinal Zen die Kommunistische Partei Chinas wegen ihrer Verstöße gegen die Religionsfreiheit. Im Jahr 2008 nahm Zen auch am Schweigemarsch der Menschenrechtsorganisation Christen in Not teil.

(va.news, CiN)