New York/ Peking

China: Menschenrechtsorganisationen fordern Boykott der olympischen Winterspiele

Angesichts der „Gräueltaten und anderer schwerer Menschenrechtsverletzungen der chinesischen Regierung“ rufen über 240 Menschenrechtsorganisationen zum Boykott auf.

In dem Aufruf werden die nationalen Regierungen der verschiedenen Länder aufgefordert sich einem diplomatischen Boykott anzuschließen. Außerdem werden Sportlerinnen und Sportler sowie Sponsoren gebeten, durch ihr partizipieren an den Olympischen Spielen in Peking nicht die Politik der chinesischen Regierung zu legitimieren.

In der Erklärung wird dabei auf das Vorgehen gegen uigurische, tibetische und andere ethnische bzw. religiöse Minderheiten ebenso hingewiesen wie auf die behördliche Verfolgung von Menschenrechtsaktivistinnen, Anwälten und Journalisten.

Etliche weitere Menschenrechtsverletzungen in China werden aufgelistet, die in China seit dem Zuschlag der heurigen Winterspiele im Jahr 2015 dokumentiert wurden. Dazu gehören die willkürliche Inhaftierung, Folter und Zwangsarbeit von Millionen Uiguren und anderen turkstämmigen Gruppen in der autonomen Region Xinjiang, das harte Vorgehen gegen Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Hongkong, die Verletzung der Privatsphäre durch permanente umfassende computergestützte Überwachung, Verletzungen der Meinungs-, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit, die willkürliche Inhaftierung, Folter und das gewaltsame Verschwindenlassen von Verteidigern der Menschenrechte, darunter der Rechtsanwalt Gao Zhisheng, die Zerstörung von religiösen Einrichtungen und Gebäuden, bspw. die Zerstörung einer 30 Meter hohen Buddha-Statue und etlicher Gebetsmühlen, außerdem die Inhaftierung sechs tibetischer Mönche in der Provinz Sichuan.

(CSW)