Oslo/ Manila/ Moskau

Friedensnobelpreis 2021: Kirchen gratulieren Ressa und Muratow

Der diesjährige Friedensnobelpreis geht an die Journalistin Maria Ressa von den Philippinen und den Journalisten Dmitri Muratow aus Russland.

„Freier, unabhängiger und faktenbasierter Journalismus dient dem Schutz vor Machtmissbrauch, Lügen und Kriegspropaganda. Ressa und Muratow stehen stellvertretend für alle Journalistinnen und Journalisten, die dieses Ideal in einer Welt verteidigen, in der Demokratie und Pressefreiheit immer ungünstigere Bedingungen vorfinden.“, so Reiss-Andersen, Vorsitzende des Nobelkomitees, bei der Präsentation vor wenigen Tagen in Oslo.

Die römisch-katholische Bischofskonferenz der Philippinen hielt fest, dass es sich um die erste derartige Auszeichnung für einen Menschen des Landes handelt und sie werde „hoffentlich die Überzeugung unseres Volkes stärken, eine Nation aufzubauen, in der Journalismus im Dienst der Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit frei ist […] Zusammen mit anderen hat Ressa tapfer nicht nur zur Suche nach Wahrheit, sondern auch und noch wichtiger, zum Aufbau einer Kultur des Dialogs beigetragen.“

Der lutherische Erzbischof Dietrich Borisowitsch Brauer äußerte sich gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur zum Friedensnobelpreis für Muratow: „Ich freue mich, dass unser unabhängiger Journalismus durch den Friedensnobelpreis ausgezeichnet wird. Außerdem schließe ich mich seinen eigenen Worten an, dass dieser Preis einer ganzen Reihe herausragender Journalisten der ‚Nowaja‘ gilt, die in den vergangenen 20 Jahren ermordet wurden.“ Muratow, einer der Gründer der ‚Nowaja Gaseta‘ sagte gegenüber russischen Medien, dass der Preis seinen ermordeten Kolleginnen und Kollegen gilt: „Sie sind bei der Verteidigung des Rechts auf freie Meinungsäußerung gestorben.“

CiN-Generalsekretär Kuhn gratuliert ebenfalls stellvertretend für die ökumenische Hilfsorganisation Christen in Not und hält fest, dass „dieser Nobelpreis ein wichtiges Signal der Hoffnung ist. Auf den Philippinen wie auch in Russland kommen mutige und sozialkritische Christen immer wieder unter Beschuss durch den Regierungsapparat. Frei und offen berichtende Medien sind eine große Unterstützung gegen Willkür und Unrecht.“

(kna, ard, kap)

 

Zur Person: Maria Ressa

Zur Person: Dmitri Muratow