Indonesien: Christen nach Vorgaben der Scharia bestraft

Obwohl die Zentralregierung die Rechte nichtmuslimischer Minderheiten stärkt, wird in der Provinz Aceh (Sumatra) nach islamischem Recht gestraft.

Die Scharia schreibt etwa körperliche Bestrafung bei „unmoralischen“ Handlungen vor. Darunter fallen das Konsumieren von Alkohol, Glücksspiel, außereheliche und gleichgeschlechtliche Beziehungen. Wie kürzlich bekannt wurde, musste eine Christin an einer Schule auf Sumatra einen Schleier tragen. Der Bildungsminister reagierte darauf mit einem Dekret und betonte, dass das Tragen religiöser Kleidung das Recht des Einzelnen und nicht die Entscheidung der Schule ist.

Am 8. Februar fand eine Auspeitschung Homosexueller in der Provinz Aceh statt. Unter den nach der Scharia Bestraften befanden sich fünf Muslime und zwei Christen. Menschenrechtsgruppen bezeichnen die Praxis des Auspeitschens als „grausam und unmenschlich“ und auch der indonesische Präsident Widodo fordert ein Ende der körperlichen Bestrafung.

Von den 270 Millionen Einwohnern Indonesiens sind 230 Millionen muslimisch. 24 Millionen sind Christinnen und Christen.

Quelle: es-pa, fides

Sharia Gerichtsgebäude in Aceh, Indonesien (public domain: Aceh Sharia courts/ wikimedia)