Jakarta/ Jayapura
Indonesien: Kirche fordert Waffenstillstand auf Neuguinea
Über 30 christliche Geistliche fordern angesichts der anhaltenden Zusammenstöße zwischen Militär und Separatisten einen Waffenstillstand.
Der seit Jahrzehnten andauernde Papua-Konflikt kocht wieder hoch. Dabei ist der Westen der Insel Neuguineas im Fokus. Während der Ostteil mit Papua-Neuguinea einen unabhängigen Staat bildet, ist der Westteil eine indonesische Provinz. Diese Provinz wird von einer christlichen Mehrheitsbevölkerung dominiert, während es im übrigen Indonesien eine muslimische Mehrheit gibt.
Der ursprüngliche Konflikt geht zurück auf die Kolonialisierung durch die Niederlande. 1949 wurde Indonesien bis auf West-Neuguinea unabhängig. Erst 1963 sollte nach einer Volksabstimmung die Bevölkerung zwischen Unabhängigkeit und Zugehörigkeit zu Indonesien entscheiden. Diese Abstimmung wird unter der Bevölkerung Papuas als „Act of No Choice“ bezeichnet. Bei der Durchführung der Abstimmung 1969 kam es zu Unregelmäßigkeiten. Die UNO bestätigte aber das umstrittene Referendum, das zu Gunsten Indonesiens ausgegangen war.
Im vergangenen Monat schaukelte sich die Lage auf der Insel wieder besorgniserregend hoch: nach Rebellenangriffen sind Tausende auf der Flucht. Viele dieser Binnenflüchtlinge fanden vorerst Schutz in Kirchengebäuden. 33 Geistliche haben nun eine Erklärung veröffentlicht bei der die Gewalt verurteilt und ein Waffenstillstand gefordert wird: „Wir sind zutiefst besorgt um das Wohlergehen der Flüchtlinge und fordern daher beide Seiten auf, einen Waffenstillstand zu erklären.“