Zwei Entführungsopfer wurden von den Tätern ermordet – Patriarch Sako appelliert an die französische Regierung
Bagdad – Im Verlauf der letzten 14 Tage wurden in Bagdad vier angesehene christliche Bürger von „Unbekannten“ entführt. Zwei der Entführten – Quais Abdul Shaya und Saher Hanna – wurden von den Entführern ermordet; die Angehörigen von Quais Abdul Shaya hatten den Entführern ein Lösegeld von 25.000 Dollar gezahlt. Saher Hanna arbeitete im irakischen Innenministerium. Ein weiterer entführter Christ wurde freigelassen, nachdem die Angehörigen ein Lösegeld von 50.000 Dollar gezahlt hatten. (Nur einer der Entführten – Bashar al-Ghanem Akrawi – konnte durch eine Polizeiaktion befreit werden.)
Patriarch Sako: „Mehr Stabilität und Sicherheit in allen Städten des Landes“
Der chaldäisch-katholische Patriarch Mar Louis Raphael I. Sako hat an die französische Regierung appelliert, sich für eine Lösung der Krise im Irak einzusetzen. Der Patriarch nahm Bezug auf die weit zurückreichenden Verbindungen Frankreichs mit den mesopotamischen Katholiken. Ziel einer Lösung für den Irak müsse es sein, in allen Städten des Landes Stabilität und Sicherheit wiederherzustellen. Nur dann könne auch die dauerhafte Präsenz der Christen im Irak – „die seit 2.000 Jahren im Zweistromland verankert sind“ – garantiert werden.
Strategie der Einschüchterung
Der christliche Parlamentsabgeordnete Imad Youkhana Yako hat im Hinblick auf die neuerliche Welle von Entführungen von Christen seine Parlamentskollegen und die Funktionäre der Sicherheitsbehörden aufgefordert, ihrer Verantwortung zu entsprechen und einem Phänomen entgegenzutreten, das „zur Strategie der Einschüchterung gegen den christlichen Teil der Bevölkerung“ gehört und dazu beiträgt, „die Einheit der irakischen Gesellschaft zu unterminieren“. (poi)