Iran: christliches Ehepaar wegen Glaubensausübung zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt

Sara Ahmadi und ihr Partner Homayoun Zhaveh wurden im November 2020 wegen Leitung einer Hauskirche zu elf bzw. zwei Jahren Gefängnis verurteilt. In den nächsten Wochen müssen sie ihre Haft antreten.

Der 62-jährige konvertierte zum Christentum und leitete gemeinsam mit seiner Frau (42) eine Hauskirche. Nun ist er zusätzlich an Parkinson erkrankt und muss trotzdem ins Gefängnis. Die beiden werden beschuldigt, „Maßnahmen gegen die nationale Sicherheit“ zu setzen und Mitglieder „zionistisch-christlicher Missionsgruppen“ zu sein.

Zwar gingen die beiden gegen das Urteil in Berufung, aber leider ohne großen Erfolg. Lediglich die Haftstrafe für Sara wurde von elf auf acht Jahre reduziert. Ihr Anwalt hielt in seinem Plädoyer fest, dass die beiden lediglich ihren Glauben ausübten und keinerlei Feindseligkeit gegen die Regierung hegen.

(Article 18)

 

UPDATE August 2022: Im Juni 2021 wurde das Paar im Evin-Gefängnis in Teheran vorstellig, um die Haftstrafe anzutreten, wurden aber nach Hause geschickt. Mehr als ein Jahr später, lud man sie erneut ins Gefängnis vor, unter dem Vorwand, sie müssten Dokumente abholen. Dabei wurden sie inhaftiert. (Article 18)

UPDATE April 2023: Der Oberste Gerichtshof des Iran hat ein Wiederaufnahmeverfahren angeordnet. Sara Ahmadi und Homayoun Zhaveh bleiben zwischenzeitlich im Evin-Gefängnis Teheran inhaftiert. (churchinchains.ie)

UPDATE Mai 2023: Das Ehepaar wurde freigesprochen und aus der Haft entlassen. (churchinchains.ie)