KENIA: Drei christliche Lehrer bei jüngstem Al-Shabaab-Angriff getötet

Nairobi/Garissa Country – Am 13. Jänner wurden Caleb Mutua (28) und sein 30jähriger Bruder Samuel sowie Titus Mushindi (29) bei einer Razzia am frühen Morgen in einem Internat in Garissa Country von Al-Shabaab-Terroristen getötet. Anne Gideon, die den Angriff überlebt hatte, berichtete Reportern, dass sie den Anführer der Gruppe von zwanzig Militanten hörte, wie der befahl, dass jeder getötet werden sollte.

Anne versteckte sich während des Angriffs unter einem Bett und betete „Jesus, hilf uns, Gott sei mit uns“ und sagte NTV Kenia: „Es ist nur Gott, der uns geholfen hat“. Sie beklagte die unsichere Lage: „Wir werden wie wilde Tiere getötet. Es ist traurig, dass sich gnadenlose Angreifer unschuldige Lehrer ermorden, die den Kindern der Gemeinde dienen“. Eine andere Lehrerin, Lucy Wanjiru, und ihr zwei Monate altes Baby entkamen ebenfalls dem Tod, indem sie sich unter ihnen Betten versteckt hielten.

Anne Gideon, Lehrerin in der Kamuthe Boarding School, ist mit ihrem Leben davon gekommen, indem sie sich unter dem Bett versteckt hatte.

Der Angriff war gut geplant

Das Kamuthe-Grundinternat befindet sich im Landkreis Garissa im Nordosten Kenias und grenzt an Somalia, wo sich gefürchteten al-Shabaab-Rebellen bevorzugt aufhalten. Ein Schulleiter, der den Angriff überlebt hatte, bestätigte, dass der Terroranschlag stattgefunden habe, als die Lehrer schliefen. Die Terroristen befahlen den Lehrern, ihre Zimmer zu verlassen und sich in heimische und nicht einheimische Lehrer aufzustellen. „Al-Shabaab kannte unsere Wohnräume. Der Angriff war gut geplant. Es ist eine Verschwörung der al-Shabaab und der lokalen muslimischen Gemeinschaft“,betonte der Lehrer.

Die Terroristen entführten auch einen männlichen Lehrer, während sich ein anderer, Joshua Mutua, im Krankenhaus von seinen Schusswunden an Hüfte und Bein langsam erholt. Die Terroristen griffen auch eine Polizeistation an. Die betroffene Schule wurde geschlossen und alle nicht einheimischen Lehrer sofort aus dem Gefahrengebiet gebracht.

Seit Dezember bereits 25 Morde

Der Angriff auf die Kamuthe-Schule erfolgt vor dem Hintergrund einer Reihe von Angriffen von Al-Shabaab in dieser Region. Seit Anfang Dezember wurden bereits 25 Menschen ermordet. Bei einem Anschlag auf einen Bus von Nairobi nach Mandera waren bereits am 6. Dezember vier Lehrer getötet worden. Die Terroristen trennten die Passagiere in Muslime und Nichtmuslime und erschossen alle, die die Shahada (die islamische Glaubenserklärung) nicht rezitieren konnten. Al-Shabaab tötete Anfang Januar drei Amerikaner auf einem Militärstützpunkt in Kenia und ermordete Ende Dezember des Vorjahres in Somalias Hauptstadt Mogadischu 85 Menschen durch eine Autobombe.

Wer ist Al-Shabaab?

Die Terrormiliz Al-Shabaab unterhält Verbindungen zu Al-Qaida ist die einflussreichste islamistische Organisation in Somalia. Sie regiert nach einer strengen Auslegung der islamischen Gesetze, die als Wahhabismus bekannt sind (die gleiche Form der islamischen Herrschaft, die in Saudi-Arabien und Afghanistan verhängt wird). Alle Gesetze stützen sich auf das Gesetz der Scharia. Die Strafen umfassen Auspeitschen, Handamputation und Hinrichtung durch Steinigung. Erklärtes Ziel ist es, das Christentum in Somalia auszurotten. Seitdem Al-Shabaab 2008 die Kontrolle über Zentral- und Südsomalia erlangt hat, wurden Dutzende Christen ermordet, vor allem Konvertiten aus dem Islam.

Al-Shabaab breitete sich im Jahr 2011 im Nordosten Kenias aus – mit Entführungen und Morden. Im April 2015 tötete Al-Shabaab 148 Menschen (die überwiegende Mehrheit davon Christen) bei einem Angriff auf die Universität Garissa.

Quellen: Christen in Not/AA News/Daily Nation/International Christian Concern/Morning Star News/NTV Kenya/ The Conversation