Havanna/ Genf

Kuba: Geistlicher zu 7 Jahren Haft verurteilt

Der protestantische Pastor Lorenzo Rosales Fajardo hatte im Juli 2021 an den landesweiten Protesten teilgenommen.

Seit August 2021 befindet sich Pastor Lorenzo im Hochsicherheitsgefängnis Boniato. Er war zuvor unter anderem wegen „Störung der öffentlichen Ordnung“ vor Gericht gestellt worden. Erst im April erfuhren er und seine Familie vom Urteil. Die kubanische Regierung hatte dieses in einer Mitteilung der ständigen Vertretung Kubas an die Vereinten Nationen in Genf bekannt gegeben. Außerdem wurde in dem Schreiben festgehalten, dass die Parteien noch informiert werden müssten und es wurden auch falsche Angaben zur Festnahme und Inhaftierung des Pastors gemacht.

In der offiziellen Mitteilung an die Vereinten Nationen war ursprünglich die Rede von 8 Jahren Haft. Nun wurden diese auf 7 reduziert und andere Gründe der Verurteilung angegeben. Menschenrechtsorganisationen fordern die sofortige Freilassung von Pastor Lorenzo. CSW meint zum Vorgehen der kubanischen Behörden: „Obwohl die Herabsetzung der Haftstrafe von Pastor Rosales Fajardo zu begrüßen ist, ist festzuhalten, dass er unschuldig ist […] und ein freier Mann sein sollte. Die Art und Weise, in der die kubanischen Behörden ihre Geschichte weiter ändern, scheint speziell darauf ausgerichtet zu sein, diesem unschuldigen Mann und seiner Familie Verwirrung und Schmerz zuzufügen. Wir fordern die internationale Gemeinschaft auf, viel mehr zu tun, um die Kommunistische Partei Kubas dafür zur Rechenschaft zu ziehen und andere ungeheuerliche Menschenrechtsverletzungen […] zu prüfen.“

(CSW)

 

24.06.2022 – UPDATE: Die Berufung gegen das Urteil wurde abgelehnt. Pastor Lorenzo Rosales Fajardo ist im Hochsicherheitsgefängnis Boniato untergebracht.

25.03.2024 – UPDATE: Die Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen für willkürliche Inhaftierungen hat den Fall von Pastor Lorenzo als ungerechtfertigt eingestuft und die kubanische Regierung dazu aufgefordert seine Situation zu verbessern.