Havanna
Kuba: Verstöße gegen die Religionsfreiheit mehr als verdoppelt
Im Vergleich zum Vorjahr wurde das Menschenrecht auf Religionsfreiheit 2022 deutlich öfter verletzt.
CSW hat vor zwei Jahren 272 Verstöße dokumentiert und 2022 waren es bereits 657 Verstöße. Gezählt werden dabei u.a. Belästigung, willkürliche Inhaftierung, Bewegungs- und Reisebeschränkungen, Verhinderung der Teilnahme an religiösen Veranstaltungen, Beschlagnahmung von Privatbesitz und Angriffe in den sozialen Online-Medien.
Die Behörden haben seit den landesweiten Protesten ihre Gangart gegen religiöse Gemeinschaften deutlich verschärft. Die damit einhergehenden Menschenrechtsverstöße treffen besonders afro-kubanische, jüdische, muslimische, protestantische und römisch-katholische Gemeinden.
Die mit 1. Dezember 2022 in Kraft getretenen Gesetze werden die Situation weiter verschlimmern, vor allem nicht registrierte Gruppen sind davon betroffen. 2023 soll es den Behörden außerdem möglich gemacht werden, dass Personen mit leitender Funktion in Religionsgemeinschaften die Kinder abgenommen werden können.
Seit Juli 2021 haben Hunderttausende Kubanerinnen und Kubaner die Insel verlassen. CSW fordert daher die Internationale Gemeinschaft auf in Kuba und besonders bei der regierenden Kommunistischen Partei zu intervenieren.
(CSW)
08.02.2023