Antananarivo
Madagaskar: Bischof macht Regierung verantwortlich für Hungerkrise
Marie Fabien Raharilamboniaina, Bischof der Diözese Morondava, kritisiert mangelnde Unterstützung durch den Staat.
Durch andauernde Trockenheit und Dürre im Süden des Inselstaates verschärft sich die ohnehin katastrophale Lage der Bevölkerung. Tausende Binnenflüchtlinge sind die Folge. „Das eigentliche Problem ist die fehlende Unterstützung durch den Staat. Ohne Unterstützung ist nicht nur das Leben der Einwanderer in Gefahr, sondern von uns allen“, so der Bischof.
Es herrschte die schwerste Dürre seit vier Jahrzehnten. Um der Hungerkrise irgendwie Herr zu werden brennt die Bevölkerung große Teile des Urwaldes nieder um Ackerfläche für den Maisanbau zu schaffen. Das verschärft die Krise weiter. Bischof Raharilamboniaina erläutert: „Das hat zu großen Konflikten mit der ansässigen Bevölkerung geführt, die sie als Diebe und Zerstörer des Waldes ansieht. Wir haben das Problem, dass das Wasser unter dem Boden innerhalb von zwei Jahren um zwei Meter gesunken ist. In manchen Dörfern oder Siedlungen müssen die Menschen schon zwei bis drei Kilometer laufen, um Wasser zum Trinken zu finden. Sie haben dann keine Möglichkeit, Vieh zu züchten oder Gemüse anzubauen. Wir haben die Regierung gebeten, den Einwanderern Land zu geben. Wir haben den Bau von Brunnen, Schulen und von Kanälen in der Mitte der Dörfer gefordert – Dies blieb bislang unerfüllt.“
Die Diözese ist bereits selbst aktiv geworden: es wurde ein Kanal zur Bewässerung, Schulen und Krankenstationen gebaut. Aktuell werden Aufforstungs- und Bepflanzungsmaßnahmen geplant.