Naypyidaw/ Mandalay

Myanmar: Katholisches Kirchengebäude aus dem 19. Jahrhundert von Armee zerstört

Die 1894 erbaute Himmelfahrtskirche in Chan Tharn wurde gezielt in Brand gesetzt.

Das christliche Dorf liegt im Nordwesten des Landes und die katholische Gemeinde gehört zur Erzdiözese Mandalay. Die Region gilt als Hochburg der Rebellen, die seit dem Militärputsch 2021 gegen die Armee kämpfen.

Durch die Brandattacke des Militärs wurde auch der angeschlossene Klosterkomplex der Franziskanerinnen beschädigt. Die Schwestern sind ebenso geflohen wie ein Großteil des Dreitausendseelendorfes.

Eine geflüchtete Schwester berichtet: „Meine Mitschwestern und ich haben die Dorfbewohner gebeten, ihre Häuser zu verlassen und sich nicht gegen die Soldaten zu stellen, um Massaker und Brutalitäten zu vermeiden. Die Soldaten wollen jeden Widerstand der Zivilisten im Keim ersticken. Sie fallen in Dörfer ein, besetzen Gebäude wie Schulen oder Kirchen und richten sich dort ein. Von dort aus durchsuchen sie Haus für Haus, um Rebellen aufzuspüren. Sie sind drei Tage in unserer Kirche geblieben und als sie sich wieder auf den Weg gemacht haben, haben sie Feuer gelegt.“

Die Schwester bedauert, dass eine der sichersten und friedlichsten Gegenden des Landes nun zum Schauplatz der Zerstörung geworden sei. Der Erzbischof von Mandalay, Marco Tin Win, dazu: „Wir leben einen Moment großen Leides. Die Hälfte des Gebiets der Erzdiözese von Mandalay ist von Kämpfen betroffen und das besorgt uns sehr. In fünf Hilfszentren katholischer Gemeinden stehen wir Tausenden von Binnenflüchtlingen bei. Wir tun unser Möglichstes. Während die Gewalt vor allem in einigen Gegenden wütet, verlieren wir die Hoffnung nicht, denn wir wissen den Herren an unserer Seite. Die Gläubigen vertrauen auf Ihn und die Tatsache, dass die Anbetungskapelle in der sonst zerstörten Kirche von den Flammen verschont geblieben ist, ist ein Zeichen, dass die Gläubigen tröstet und daran erinnert, dass unser einziger Zufluchtsort der Herr ist.“

(fides)
20.01.2023