Abuja/ Kaduna

Nigeria: Angriffe auf baptistische und katholische Gemeinden in Kaduna

Mindestens 3 Menschen starben im nordwestlich gelegenen Bundesstaat.

Zwei Tage nach der Beerdigung von 40 Menschen, die in Nigeria während einer Pfingstmesse getötet wurden, kam es erneut zu Angriffen auf zwei weitere Kirchen. Bewaffnete griffen die Maranatha Baptist Church und die Saint Moses Catholic Church im Bundesstaat Kaduna an. Mindestens 3 Menschen wurden getötet und 30 weitere entführt. Wer hinter den Angriffen steckt war vorerst unklar. Erst vergangene Woche wurden bei Angriffen in der Gegend von Kajuru mindestens 32 Menschen getötet.

Im Allgemeinen ist es sehr schlecht bestellt um die Sicherheitslage in Nigeria. In die internationalen Schlagzeilen gelangen immer wieder Entführungen christlicher Geistlicher. Vor wenigen Tagen erst wurden ein anglikanischer Bischof und seine Ehefrau entführt und Lösegeld in der Höhe von 120.000 US-Dollar gefordert.

Die Polizei bzw. Sicherheitskräfte v.a. in den ländlichen Gebieten des Nordens sind den Angreifern, meist junge Hirten des Fulani-Stammes, oft zahlenmäßig und waffentechnisch unterlegen. Wenn Verbrechen aufgeklärt werden, dauert es teilweise Monate, bis die Sicherheitsbehörden Verhaftungen vornehmen.

Die Christian Association Nigeria verurteilt die Angriffe und bedauert, dass Kirchen mittlerweile zu ständigen Zielen bewaffneter Gruppen geworden sind. Bischof Ndagoso kritisiert auch die systematische Benachteiligung im Alltag von Christinnen und Christen: „Menschen werden nicht ständig mit dem Messer verfolgt, aber es gibt ungeschriebene Gesetze, die die Freiheit von Christen einschränken, unsere Religion auszuüben. Es steht uns nicht frei, Land zu erwerben, es zu bezahlen und darauf eine Kirche zu bauen. Geistliche sind nicht frei, das Evangelium zu verkünden.“

(cruxnow)