NIGERIA: Bischof kritisiert Benachteiligung der Christen im Norden des Landes
Der Bischof von Sokoto in Nigeria, Matthew Hassan Kukah, hat die Benachteiligung von Christen im Norden scharf kritisiert.
Die muslimische Elite dort verweigere Christen den Zugang zu öffentlichen Ämtern, zitierte ihn die Online-Zeitung „Premium Times“. Auch würden muslimische Frauen bedroht, die zum Christentum übertreten wollten. „Die Christenverfolgung im Norden ist so alt wie der moderne nigerianische Staat“, sagte der Bischof bei der Trauerfeier für einen ermordeten Priesteranwärter im Bundesstaat Kaduna.
Der Seminarist war am 9. Jänner mit drei weiteren Priesteramtskandidaten aus einem Wohnheim in der Stadt Kaduna entführt und Anfang Februar tot aufgefunden worden. Die drei anderen jungen Männer wurden freigelassen.
Bischof Kukah kritisierte bei der Trauerfeier auch die Regierung von Staatspräsident Muhammadu Buhari. Wie keine andere in der Geschichte Nigerias betreibe sie narzisstische Vetternwirtschaft. Zum Kampf gegen Armut und Unsicherheit gebe es keine Antworten. Die Interessen von Muslimen und Buharis ethnischer Gruppe seien den Interessen des Landes übergeordnet. Es entstehe der Eindruck, dass es „für eine hohe und strategische Position im Land heute wichtiger ist, ein Muslim aus dem Norden zu sein, als ein Nigerianer zu sein“, so der Bischof.
Quellen: KAP/KNA