NIGERIA: MINDESTENS 22 TOTE DURCH BEWAFFNETE ANGREIFER IN KADUNA
14. Juli 2020 – Bewaffnete der sog. Fulani-Nomaden haben bei einer Serie von Angriffen auf Gemeinden im südlichen Bundesstaat Kaduna mindestens 22 Menschen ermordet. Die Angreifer brannten Häuser nieder, zerstörten Bauernhöfe, stahlen Kühe und anderes Vieh und plünderten Eigentum und Lebensmittelvorräte. Es gab neben den Todesopfern zahlreiche Verletzte, über 1.000 Menschen wurden aus ihren Häusern und Dörfern vertrieben – darunter Kinder und Schwangere. Sie sind derzeit in einem Notlager in der betroffenen Region Zangon Kataf in Kaduna untergebracht.
Die Angriffe ereigneten sich zwischen dem 10. und 12. Juli. Sie sind die jüngsten in einer seit Januar 2020 anhaltenden Gewaltserie. Sie ereigneten sich trotz einer erheblichen Sicherheitspräsenz in dem Gebiet und einer 24-stündigen Ausgangssperre, die seit der Ermordung des Sohnes eines Kirchenführers am 10. Juni in Kraft ist.
Der blutige Konflikt zwischen den Fulani-Hirten, einem Nomaden-Volk, und anderen Bevölkerungsgruppen eskaliert schon seit Jahren immer wieder neu. Dabei geht es um immer knapper werdende Ressourcen. Jedoch auch religiöse und politische Motive sind Zündstoff für die Angriffe auf die oft christliche Landbevölkerung.
Mervyn Thomas, Geschäftsführer von Christian Solidarity Worldwide, zeigt sich bestürzt über das Scheitern der Sicherheitskräfte und nimmt die nigerianische Regierung sowie die internationale Gemeinschaft in die Verantwortung:
„Die anhaltende Gewalt und der Verlust von Menschenleben im Süden Kadunas stehen sinnbildlich für ein anhaltendes Versagen oder die mangelnde Bereitschaft beider Regierungsebenen, ihrer Verantwortung für den Schutz aller Bürger wirksam und unvoreingenommen nachzukommen. Es muss internationaler Druck sowohl auf die staatlichen als auch auf die föderalen Behörden ausgeübt werden, um sicherzustellen, dass gefährdete Gemeinschaften geschützt werden, dass sowohl die Anstifter als auch die Täter dieser Angriffe vor Gericht gestellt werden und dass die Überlebenden Entschädigung und humanitäre Hilfe erhalten. “
Quelle: CSW