Pakistan: Christ aufgrund der Blasphemiegesetze zu 35 Jahren Haft verurteilt

Islamabad/Lahore – Seit 2010 sitzt Imran Masih unschuldig im Gefängnis, auf ein Gerichtsurteil wartend. Am 06. Juli 2020 wurde er unter reger Zuschauerschaft von radikalen Gruppierungen zu 35 Jahren Gefängnis verurteilt.

Nachdem die Berufung von Imran Masih mehrere Male verschoben wurde, fand sie nun endlich am 6. Juli 2020 am Gericht Farooq Haider statt. Das Urteil lautet: 35 Haft aufgrund der geltenden Blasphemiegesetze. Viele Mitglieder von militanten und fundamentalistischen Gruppen waren bei der Urteilsverkündigung unter den Zuschauern anwesend.

Eine Berufung ist für den 18. September 2020 angesetzt.

Zum Fall:
Wie Christen in Not berichtete, wurde der heute 37-jährige Buchhändler Imran Masih 2010 zu lebenslanger Haft verurteilt. „Seit langem beneidete ihn sein muslimischer Nachbar für seine Buchhandlung“, erzählt Imrans Vater. Am 1. Juli 2009 verbrannte der damals 26-jährige Imran Altpapier. Der Muslim behauptete, Imran habe bei seiner Entrümpelungsaktion absichtlich Seiten eines Korans verbrannt und ihn damit beleidigt und entheiligt. Dieses Gerücht wurde auch mit den Lautsprechern der umliegenden Moscheen verbreitet. Daraufhin versammelten sich über 400 Islamisten vor Imrans Haus, der sogar zusammengeschlagen wurde. Noch am gleichen Tag wurde der Christ verhaftet und am 11. Jänner 2010 zu lebenslanger Haft und einer Geldstrafe von 100.000 Pakistanische Rupien (ca. 800 €) verurteilt. „Er ist ein liebevoller Mann, der sich bei uns um vieles gekümmert hat“, schilderte sein Vater, dessen gesundheitlicher Zustand sich seit Imrans Verhaftung dramatisch verschlechtert hat. „Er hat nichts Falsches gemacht, die Blasphemie Anklage war nur ein Vorwand, ihn um sein Geschäft zu bringen.“

Quelle: Christen in Not

Imran Masih vor seiner Verhaftung 2010