Pakistan: Christ wegen angeblicher Beleidigung Mohammeds zum Tode verurteilt

Der Siebenten-Tags-Adventist Sajjad Masih Gill wurde bereits 2013 nach einer „blasphemischen“ SMS zu lebenslanger Haft verurteilt.

Nun hat ein Berufungsgericht in Lahore die lebenslange Haft in eine Todesstrafe umgewandelt, da laut Plädoyer des Staatsanwaltes „der Tod die einzig angemessene Strafe für Blasphemie sei“. Der 28-jährige ist leider kein Einzelfall, es kommt in Pakistan immer wieder zur Vollstreckung der Todesstrafe wegen Blasphemie. Erst im September 2020 wurde ein 37-jähriger Christ ebenfalls in Lahore zum Tode verurteilt.

Allerdings kommt es in Pakistan auch immer wieder zu überraschenden Wendungen. Im Herbst wurden zwei Christen nach Blasphemie-Vorwürfen plötzlich freigesprochen und ein zu zehn Jahren Haft verurteilter 20-jähriger Christ bis zur Berufungsverhandlung gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt.

Mediale Präsenz hatte weltweit der Fall Asia Bibi: das Urteil gegen die Katholikin wurde schließlich nach neun Jahren in der Todeszelle letztinstanzlich aufgehoben.

Quelle: AFP, APA, ORF

Flagge Pakistans (Symbolbild; public domain/ wikimedia)