Karatschi/ Islamabad
Pakistan: entführte Christin wieder bei Familie
Die 14-jährige Arzoo Raja wurde entführt und zum Islam zwangskonvertiert.
Nach ihrer Rettung durch die Polizei ordnete ein Gericht an, dass sie bis zum Alter von 18 Jahren in ein staatliches Frauenhaus muss. Das konnte nun erfolgreich von den Eltern angefochten werden und Arzoo darf nun bis zur Volljährigkeit wieder im Zuhause ihrer Familie leben.
Die Hintergründe in dem Fall sind teilweise widersprüchlich. Im Oktober 2020 wurde sie entführt, zwangskonvertiert und mit einem bereits verheirateten Moslem verheiratet. Aus der Heiratsurkunde geht hervor, dass Arzoo bereits 18 Jahre alt ist. Die Eltern legten daraufhin vor Gericht ihre Geburtsurkunde vor, nach der sie damals erst 13 Jahre alt war. Schließlich wurde ein medizinisches Gutachten in Auftrag gegeben und ihre Minderjährigkeit bestätigt.
Der Menschenrechtsanwalt Saiful Malook, zeigt sich von dem Gerichtsverfahren und dem Urteil wenig begeistert. Immer wieder wurde von den Richtern die Konvertierung thematisiert, obwohl diese nicht Gegenstand der Verhandlung war. Außerdem sieht das Urteil vor, dass alle drei Monate kontrolliert werden soll, ob sie an ihrem muslimischen Glauben festhält. Die Zukunft scheint ungewiss, Saiful Malook dazu: „Ich verstehe nicht, warum die Richter die Konvertierung ansprechen mussten, wenn die Angelegenheit nur den Antrag des Mädchens auf Umzug in das Haus ihrer Eltern betraf. Sie haben ihr Todesurteil unterschrieben, wenn Sie mich fragen.“