Damaskus/ Rom

Syrien: seit über 7 Jahren keine Spur von entführtem Abt

Die Klostergemeinschaft von Mar Musa hat nun einen neuen Abt gewählt.

Medienberichten zu Folge übernimmt Jihad Youssef das Amt. Er ist ein langjähriger Wegbegleiter des 2013 entführten Jesuitenpater Paolo Dall’Oglio.

Er wurde im Sommer 2013 in Raqqa entführt, nachdem er vergeblich versucht hatte mit den islamistischen Besatzern die Freilassung der beiden entführten Metropoliten von Aleppo auszuverhandeln. Die Hoffnungen sinken, dass Dall’Oglio noch lebt, sein Tod konnte natürlich noch nicht bestätigt werden.

Der Jesuitenpater hatte 1991 die ökumenische Gemeinschaft ins Leben gerufen. Sie soll sich vor allem dem Dialog mit dem Islam widmen. Heute gehören ihr acht Mönche bzw. Nonnen und ein Novize an. Der neue Amtsträger berichtet, dass versucht wird, das Charisma des Gründers lebendig zu halten und „die Gastfreundschaft, die neben dem Gebet und der Handarbeit eine unserer Säulen ist“ nach der Corona-Pandemie weiter auszubauen. Abt Youssef schildert auch die Lage des Landes: die Syrerinnen und Syrer sind kriegsmüde, gespalten und von der internationalen Gemeinschaft im Stich gelassen, außerdem „gefangen in der weit verbreiteten Korruption und im Misstrauen gegenüber den Institutionen. Sie leiden unter Hunger, Armut, Mangel an Arbeit und dem Fehlen einer Vision für eine Zukunft frei von Hass und ethnischen Ressentiments.“

Quelle: Asianews, kap