Internationaler Tag des Gedenkens an die Opfer von Gewalthandlungen aufgrund der Religion oder der Weltanschauung

Terror und Diskriminierung religiöser Minderheiten wird zum Alltag

Christen in Not ruft zum Schulterschluss gegen das Vergessen auf

Wien. Die Menschenrechtsorganisation Christen in Not ruft anlässlich des internationalen Gedenktages zu mehr Engagement im Kampf gegen religiös motivierte Gewalt auf. Christen in Not leistet unbürokratische Soforthilfe bei Terroranschlägen gegen Christen sowie bei Vertreibung und Verfolgung religiöser Minderheiten weltweit. „Diese Hilfe kann nur nachhaltig sein, wenn wir zugleich die interreligiöse und interkulturelle Zusammenarbeit fördern. Christen in muslimischen Ländern, Bahai‘i im Iran, Muslime in Myanmar. Die Liste ist endlos.“, so CiN-Generalsekretär Elmar Kuhn. Weltweit verschlechtert sich die Lage religiöser Minderheiten, die oftmals einer feindseligen Mehrheitsgesellschaft gegenüberstehen. „Es braucht mehr Bewusstsein in Zivilgesellschaft und Politik. Wir leisten dazu einen Beitrag, brauchen aber die Unterstützung aller Menschen guten Willens.“

Brennpunkt Nigeria

Aus Nigeria bekamen wir einen Hilferuf aus dem Norden des Landes. Muslimische Fulani-Terroristen haben dort ganze christliche Dörfer ausgelöscht. Mit Hilfe unserer Unterstützer finanzieren wir die Krankenhausbehandlung der Opfer und ein Wiederansiedlungsprojekt für die Dorfbewohner. Über die Gewalt gegen Christinnen und Christen in Nigeria wird in den Medien immer wieder berichtet – oft aber wird der beginnende Völkermord an den Christen als Streit um fruchtbares Land verharmlost.

Nigeria: zerstörtes christliches Dorf (CiN)

 

Failed States und Missbrauch von Gesetzen

In Failed States wie etwa Haiti werden Minderheiten durch Banden regelrecht terrorisiert. So mussten 120 Familien vor Vodoo-Anhängern in den Südwesten des Landes fliehen. CiN sichert vor Ort die Versorgung der Binnenflüchtlinge mit Nahrung und Bildung.

In manchen Ländern wird von Fanantikern die Gesetzeslage genutzt, um gegen religiöse Minderheiten vorzugehen. In Pakistan werden beispielsweise die Blasphemiegesetze dafür instrumentalisiert. Die Hilfe unserer Spender ermöglicht es CiN, zu Unrecht Angeklagten Rechtsbeistand zu sichern und ihre Familien vor dem Mob auf der Straße zu schützen.

Leuchtturm-Appell

Generalsekretär Kuhn: „Christen in Not appelliert an Politik, Kirchen und Religionsgesellschaften, das Engagement für den Schutz des Menschenrechts auf Religionsfreiheit weltweit proaktiv einzufordern und auch mit wirtschaftlicher Zusammenarbeit zu belohnen! Österreich selbst muss als best practice Beispiel glaubwürdig und aktiv zum Leuchtturm der Religionsfreiheit werden.“

 

Die ökumenische Menschenrechts-Organisation Christen in Not setzt sich seit mehr als 40 Jahren dafür ein, dass Menschen in allen Ländern der Erde ihren Glauben in Freiheit leben und verkündigen können. Grundlage dafür ist Art. 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der UNO, wonach „jeder Mensch Anspruch auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit hat; dieses Recht umfasst die Freiheit, seine Religion oder seine Überzeugung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, in der Öffentlichkeit oder privat, durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Vollziehung von Riten zu bekunden.“